Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

schneiden. Kommt man dann ans den gewählten Standpunkt und hat den 
Tisch gehörig orientirt, so kann man von da die ganze Parthie leicht und 
mit der größten Genauigkeit bearbeiten. 
Solche Anschlagbrettchen leisten besonders gute Dienste, wenn im Mit 
telgebirge Schluchten, parzellenreiche Flußthäler, welche eine geringe Aus 
dehnung in die Breite, eine größere aber in die Länge haben, nberdieß nahe 
und längs der Sektionslinie sich hinziehen, aufzunehmen sind; ohne dem 
selben kann die Aufnahme nur mühsam und mit häufigen Stände wechseln 
ausgeführt werden. 
Das Ausstecken der Sektionslinien. 
§. 43. Alls ein Tischblatt werden nur jene Parzellen aufgenommen, 
welche innerhalb der Sektionslinien fallen, und nur dann von der Regel 
abgewichen, wenn kleine Theile einiger Parzellen außerhalb des Rechteckes 
zn liegen kommen; oder wenn eine auch 100" über den Sektionsrand lie 
gende Parthie z. B. ein Stück bis zur Gemeindegränze (eine Klappe) mit 
den übrigen in einer Sektion liegenden Punkten mit Vortheil aufgenommen 
werden kann. Solche Klappen werden dann durch Piquiren auf ein beson 
deres Blatt Papier übertragen, weil nichts über den Sektionsrand kolorirt 
werden soll ; es ist also erforderlich, daß der Adjunkt, dem die Anfertigung 
des Bronillons und die Auspflocknng der Parzellen obliegt, auch wisse, wie 
weit er seine Arbeit auszudehnen habe, um nicht auf der einen Seite zu 
wenig, auf der andern zu viel anszupflocken, es müssen daher die Sektions- 
linien, das ist das Rechteck von 1000 und 800 Längenklafter ansgesteckt 
werden. 
Wir haben schon öfters bemerkt, daß einige Signale in die Nähe der 
Sektionsecken zn setzen sind, ist dies geschehen, so stellt der Geometer den 
Meßtisch über einen solchen Punkt, orientirt denselben, unb greift die Ent 
fernung seines Standpunktes von der Sektionsecke auf dem Tischblatte ab. 
Nun legt er das Diopter an die eben genannten zwei Punkte, läßt die 
Visur durch einige Stäbe bezeichnen und in dieser Richtung die abgenom 
mene Anzahl Klafter messen, so ist die entsprechende Ecke gefunden; in dieser 
wird nun der Meßtisch aufgestellt, zurück orientirt, das Diopter au die Sek 
tionslinien angelegt, die Visur bestimmt sodann die Richtung einer Seite 
des Rechteckes. 
Zeit die Sektionslinien mit dem Tische zn 
bestimmen so macht es der Adjunkt ohne 
Tisch. Da nämlich in der Nähe der Sek- 
tionsecken jedenfalls Signale a, b Fig. 30 
sein werden, so greift der Adjunkt auf der 
Mappe die Verlängerungen von einem 
dritten Zeichen o bis znm Durchschnitte der 
Sektionslinien, also ad und bf, ebenso gä 
und so ab; die ersteren Maße werden auf 
dem Felde im Alignement ac und bc, die 
letzteren auf die Verlängerung von 6 s aufge 
tragen, so erhält man die Ecken g, e.
	        
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