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stoß derselben au ihrem gemeinschaftlichen Schnitte vollkommen stimmen; ferner
ob auch die beiden Sektionen gemeinschaftlichen, geometrischen Triangulirnngs-
punkte in Einklänge sind.
Zu diesem Zwecke legt man die zwei anstoßenden Sektionslinien oder
die gemeinschaftlichen geometrisch triangnlirten Punkte so übereinander daß
sie sich decken, und piquirt die gemeinschaftlichen in beiden Sektionen liegenden
Endpunkte der Parzellen. Fallen die Piquen zusammen, so ist der Anstoß fertig
und die Arbeit richtig, was bei einer sorgfältigen Arbeit und guter Triangu-
lirung stets eintreffen wird. Zeigen sich Differenzen in den geometrischen
Punkten also in der Triangnlirung, so werden selbe, da ihr Bestehen ohne
fernern Einfluß und Nutzen ist, jedoch mit Vorsicht behoben; zeigen sich aber
Differenzen in den Parzellengränzen selbst, so muß man sich durch Ketten-
meßnngcn von der wahren Länge derselben überzeugen, sodann den halben
Fehler in der einen die andere Hälfte in der zweiten Sektion korrigiren; in
keinem Falle aber dürfen die kleinen Parzellen an Flächeninhalt verkürzt werden.
Werden Parzellen die bei der Sektion über die Sektionsgrenze gefallen sind,
in die anstoßende übertragende, so muß vorerst untersucht werden, ob das leere
Stück der Sektionslinie eben so lang ist, als dasjenige an welchem die zu
übertragenden Parzellen liegen. Ist dieß nicht der Fall so müßte der Unter
schied ans die einzelnen Parzellen verhältnißmäßig vertheilt werden.
Anfertigung der Indikations-Skizze.
§. 54. Beim österreichischen Kataster ist noch der Gebrauch eingeführt,
daß nachdem die Mappe in Ordnung gebracht ist, von derselben eine Copie
verfaßt wird, welche man die Jndications-Skizze nennt; sie besteht bei einer
Sektion aus vier Blatter, jedes 12 V2 Zoll lang und 10" breit.
Diese Skizze erhält man am einfachsten, wenn man Strohpapier auf
die Originalausnahme flach auflegt, und mittelst einer Reißfeder die Gränzen
der innerhalb der Sektionslinien liegenden Parzellen durch ziemlich starke
Tuschlinien abzeichnet. Diese Blätter werden sodann auf Kartenpapier kaschirt,
und nachdem sie getrocknet sind, die Kultursgattnng jeder Parzelle durch die
angenommenen Farben angezeigt.
Nachdem die vier Blätter der Indikations-Skizze eben so groß sind, als
die Fläche einer Sektion, also nur bis an die Sektionslinien reichen, so geben
die sämmtlichen Blätter der Indikations-Skizze gehörig an einander gelegt,
eine llebersicht der betreffenden Gemeinde.
Die Parzellen einer Gemeinde, welche durch Wege, Bäche und andere
natürliche Gränzen in Riede oder Fluren abgetheilt und gewöhnlich auch
mit verschiedenen Namen belegt sind, werden in der Indikations-Skizze durch
einen Streifen gewöhnlich mit zinnoberrother Farbe eingefaßt, und mit stehen
den Lapidarbuchstaben von derselben Farbe bezeichnet; dabei ist stets in dem
Ortsriede mit A anzufangen und in alphabetischer Ordnung auf die andern
Riede so überzugehen, daß in der Bezeichnung kein Sprung entsteht.
Bei der Berechnung werden die Flächeninhalte nicht in die entsprechen
den Parzellen der Sektion selbst, sondern in eigene Protokolle, in das eine
die Fläche jeder Feldparzelle, in das andere jeder Bauparzelle eingetragen,
aus diesem Grunde erhält jede Parzelle eine eigene Nummer, unter welchem