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t + t'
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H = (h! - h) (1 +
beziehungsweise mit Zuhilfenahme der im Anhänge beigefügten Ta
belle II, die Höhe der einzelnen Beobachtungspunkte über dem
Standpunkte des stabilen Barometers in derselben Weise, wie dies
für den Gebrauch des Quecksilberbarometers dargethan wurde, zu
berechnen und in Kolonne 1 I einzutragen.
Es ist hieraus ersichtlich, dass sich hier genau derselbe Vor
gang wiederholt wie bei dem Höhenmessen mit Quecksilberbaro-
meter, wie dies auch der Natur des Aneroides nach nicht anders
sein kann.
Die hier beschriebene Methode des barometrischen Höhen
messens mit einem stabilen und einem ambulanten Instrumente ist
die zumeist im Gebrauche stehende. Sie bietet den grossen Vor
teil, dass die einzelnen Höhenbestimmungen unabhängig voneinan
der vorgenommen, und immer auf einen fixen Punkt, den Standpunkt
des stabilen Barometers, bezogen werden; dadurch bleiben allfällige
Fehler einzelner Beobachtungen ohne Einfluss auf die Hohenbe-
stimmuug der übrigen Punkte. Diese Methode hat aber den Nach
teil, dass sie Höhenbestimmungen auf grössere horizontale Distanzen
(über '20 km) nicht mit Sicherheit gestattet und wenn dieselben
dennoch notwendig sind, immer eine Reihe von Zwischenpunkten,
deren Höhenlage genau bestimmt werden muss, als Ueberstellungs-
punkte fordert, welche Arbeit stets umständlich und zeitraubend
ist*).
Eignet sich sonach diese Methode vorzüglich für Breiteuivelle-
ments, wie Höhenbestimmungen auf Gebirgsrücken, im Wellenlande
u. dergl., so wird beim barometrischen Nivellement längerer Linien
häufig die folgende sogenannte S t u f en m e th o d e angewendet.
Für diese Methode sind zwei mit dem Geiste der Arbeit voll
kommen vertraute Ingenieure notwendig; ferner muss die Linie, die
barometrisch nivelliert werden soll, schon im voraus durch einzelne
Fixpunkte, wie Kreuzungspunkten von Strassen und Wegen, Brücken,
Denksäulen etc., welche Punkte man schon bei der Rekognoszie
rungsreise zu wählen und vor Beginn der Baroraeterarbeiten auf
den Tracierungskarten genau festzulegen hat, vollkommen vorge
zeichnet sein. Treffen diese Bedingungen zu, so begibt sich der
Ingenieur I mit seinem Instrument auf den ersten Punkt 1, dessen
Höhenlage ausgemittelt werden soll, und macht dort die gewöhu-
*) Soll bei dem oben erwähnten Vorgang das stabile Barometer von
einem Punkte auf einen anderen übertragen werden, so muss vorerst die
Höhe dieses letzteren Punktes mit aller möglichen Schärfe und Genauigkeit
bestimmt werden, weil sonst ein allfälliger Fehler hierin sich auf die ge
samten weiteren Höhenmessungen fortpflanzen würde. Geschieht die Be
stimmung der flöhe des Ueberstellungspunktes auf barometrischem Wege,
so wird man sich zu diesem Zwecke keineswegs mit einer einzigen Beobach
tung begnügen dürfen, sondern wird eine Reihe von Beobachtungen und
zwar zu verschiedenen Tageszeiten anstellen müssen, für jede derselben
die zugehörige Höhe ermitteln und aus den so gewonnenen Resultaten das
arithmetische Mittel nehmen.