Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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Um sich hierüber zu versichern, muss man vor der Vornahme 
des Vornivellements bei der in Aussicht genommenen Trace diese 
Kurven in die Rekognoszierungskarte im Massstabe der Karte ein 
zeichnen, und wenn dieser Massstab zu klein sein sollte, bevor man 
zum Vornivellement schreitet, eine Terrainaufnahme im entsprechen 
den Massstabe (etwa 20000) vornehmen. 
Ans der in die betreffende Karte eingezeichneten Horizontal- 
projektion der vornivellierten Trace lassen sich nun auch im General- 
Längenprofil sofort jene Punkte bezeichnen, welche in Bögen liegen, 
beziehungsweise der Anfang und das Eude aller Bögen, und sind 
die diesfälligen Daten auch in das Längeuprofil, und zwar unter 
halb der die Vergleichungsebene darstellenden horizontalen Linie, 
(Fig. 6), mit den zugehörigen Radien und den Richtungen der Bögen 
einzutragen. 
Auf das gewählte Beispiel angewendet, hätte sich aus dem 
Plane der vornivellierten Linie ergeben, dass in einer ungefähren 
Entfernung von 180 m vom Punkt A die Linie im Bogen von 600 m 
Radius nach links abschweukt, das Ende dieses Bogens in einer 
Entfernung von ungefähr 70 m hinter Punkt E liegt, bei 120 m 
hinter Punkt F ein zweiter Bogen von 700 m Radius nach rechts 
begiuut, welcher 110 m nach Punkt G endigt, endlich 40 m hinter 
Punkt N die Linie sich abermals im Bogen von 400 m Radius nach 
links wendet, um bei 55 m hinter Punkt 0 wieder in die Gerade 
überzugehen. 
Durch die Eintragung der Bögen in das Geueral-Längenprofil 
gewinnt man für die Austeilung der Steigungen der Nivellette inso 
fern wieder ein neues Element, als man, wie aus den an anderer 
Stelle Bemerkten erinnerlich ist, wenn thunlich in Bögen von klei 
nen Krümmungsradien in der Regel sanftere Steigungen anbringen, 
beziehungsweise an Punkten, wo starke Steigungen unvermeidlich 
sind, womöglich grössere Krümmungshalbmesser in Anwendung brin 
gen wird. 
Um die Bestimmung verschiedener nicht nivellierter Punkte 
der Linie am Längenprofil auf bequemere Art zu erreichen, als dies 
durch Vergleichung mit den Distanzen von den nivellierten Punkten 
a, b, c möglich ist, teilt man im Plane die Linie in 
Distanzen von 100 m zu 100 m, die man Hektometer nennt, und 
mit den Ziffern 1, 2, 3 . . . . numeriert; führt man dieselbe Tei 
lung im Längeuprofil von a an durch, und errichtet man in den 
je 100 m voneinander entfernten Punkten 1, 2, 3 . . . . Perpendikel 
auf die Vergleichungsebene at, so geben die Längen dieser Per 
pendikel von 1, 2, 3 ... . bis zu deren Durchschnittspunkten mit 
der gebrochenen Terrainlinie AB CD die Höhenkoten 
der einzelnen Hektometerpunkte über der Vergleichungsebene, und 
können dieselben, wenn das Längenprofil mit gehöriger Genauig 
keit gezeichnet wurde, auf dem Profile mit dem Zirkel abgegriffen 
werden. 
Diese Höhenkoten können jedoch auch aus den nach dem Vor- 
uivellement bekannten Terrainkoteu A und B, B und C u. s. f. be 
rechnet werden.
	        
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