eine in Aussicht genommene Trace ein Vornivellement vorgenommen;
diese Trace hätte er ferner in seine Karte eingetragen, und
das ermittelte Läugenprofil gezeichnet, und nun findet er bei Stu
dium dieses Profiles, dass sich etwa durch eine geringe Verschie
bung der projektierten Trace an der Lehne noch auf- oder abwärts
eine namhafte Oekonomie an zu bewirkender Arbeit erreichen liesse.
Dieser Fall tritt in verschiedenen Variationen an steilen Leimen
fast immer ein, und wird in einfachster uud sicherster Weise durch
Aufnahme von Querprofilen der Lehne gelöst. Das folgeude Bei
spiel wird dies klar machen:
Es sei in Fig. 7, Taf. I, die mit Bergschraffierung bezeichnete
Fläche eine von Norden nach Süden abfallende Berglehne, die
Linie A B die bei der Terraiurekognoszierung gefundene Trace,
deren Längenprofil in Fig. 8 graphisch dargestellt wurde; es seien
ferner die Punkte 1, 2 in der Natur leicht auffindbare
Nivellementspunkte, deren absoluten und im Hinblick auf eine ange
nommene Vergleichungsebeue relativen Höhenkoteu genau ermittelt
sein sollen, und es sei endlich die Linie ab die für diese Trace
in Aussicht genommene Nivellettehöhe, so werden in Fig. 8, Taf. 1,
die Distanzen 111, 2'2i, 44i etc. die Höhen dieser Nivellette über oder
unter dem natürlichen Terrain in den Terrain- beziehungsweise
Nivellementspunkten 1, 2, 4 also in einem gewissen Grad
den Hauptfaktor zur Berechnung der für jene Bahnlinie notwendi
gen Erdbewegungen liefern.
Es ist ferner in dem gegebenen Falle aus dem Längeuprofile
zu entnehmen, dass die nivellierte Trace sich bei dem Punkte 1
und 2 ziemlich tief in die Lehne eiuschneidet, dagegeu bei den
Punkten 4, 5 und 6 eine namhafte Aufdämmuug erfordert, und bei
dem Punkte 3 sich ganz im natürlichen Niveau bewegt. Nimmt
man nun diesen Punkt 3, in welchen wie leicht ersichtlich die
notwendigen Erdarbeiteu auf ein Minimum beschränkt sind, als fix
an, und dreht man um denselben die Trace von A B etwa nach A, B,,
Fig. 7, so ist klar, dass sie nun in jeuen Punkten, wo sie früher
zu hoch gelegen war (1, 2), nunmehr tiefer, in den übrigen Punkten,
wo sie früher zu tief lag (4, 5, 6), nun höher zu liegen kommen
wird, so dass die neue Trace A, B, voraussichtlich weniger Erd-
Arbeiten notwendig machen dürfte, als die frühere, für welche das
Nivellement aufgestellt wurde. Um nun für diese neue Trace A, B,
sogleich die vorteilhafteste Lage aufzufiudeu, ist es am einfachsten
und zweckdienlichsten in den Terrainpunkten 1,2, 4, 5, 6 und 7 deren
Höhenlage durch das Nivellement bekannt ist, senkrecht auf die nivel
lierte Trace Querprofile der Lehne in der Richtung der punktierten
Linien Xx Xx\ x% xA , Xx xA aufzunehmen. Mit Zuhilfe
nahme derselben ist man nach einiger Uebung leicht im stände, die
Höhe eines jeden in den Geraden x x‘ liegenden Punktes zu be
rechnen oder auf dem gezeichneten Profil mit dem Zirkel abzu
greifen und auf diese Weise für jede beliebige eingezeichnete Linie
A, B, ein Längenprofil zu zeichnen, ohne dieselbe in Wirklichkeit
nivelliert zu haben. Nach mehrfachen Versuchen wird es in
der Regel auch gelingen, auf Grundlage dieser Querprofile mit gros-