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In dieser hier augegebeneu Weise kann die Aufnahme der
Querprofile keinerlei Schwierigkeiten bieten, denn sie reduziert sich
eigentlich auf eine einfache, direkte Höhenmessung der einzelnen
Terrainpunkte mittels Latten. Jedoch ist diese Aufnahme ziemlich
langwierig, weil man dazu nur Latten von massiger Länge (höch
stens 5 m) verwenden kann und somit oft viele ganz unnütze Zwischen
punkte mit aufnehmen muss. Es ist ferner eine solche Aufnahme
selbstverständlich nie so genau als jene mittels des Nivellierin
strumentes, weil selbst bei aller Vorsicht ein genaues Horizontal
halten der Wäglatte mit der freien Hand nicht erreicht wer
den kann, und weil ferner die hierdurch unvermeidlichen Feh
ler sich nicht nur fortpflauzen, sondern sich bei sehr langen
Querprofilen auch zu einem sehr namhaften Gesamtfehler summie
ren können.
Mitunter kann es auch vorteilhaft erscheinen, solche Querpro
file an sehr steileu oder beholzteu Lehnen mit dem Aneroide
aufzunehmen, mit welchem Instrumente mau häufig genauere Resul
tate zu erzielen im stände sein wird, als mit den Latten. Dass
mau jedoch hierzu im Besitze sehr guter Detailkarten sein muss,
auf welchen jeder Beobachtungspuukt geuau festzulegeu ist, oder
sehr genaue Horizontalmessungen vorzunehmen haben wird, ist
selbstverständlich. Der Vorgaug der hierbei einzuschlagen ist, be
darf nach dem über die Aufnahme von Querprofilen bereits Be
merkten, sowie nach der in dem Früheren gegebenen Anleitung über
den speziellen Gebrauch des Aneroides, keiner besonderen Erörte- f
rung mehr. Hier'kanu man übrigens ohne Gefahr einer besonde
ren Ungenauigkeit vielleicht mit Vorteil auch mit einem einzigen Ane
roide arbeiten, nachdem die Entfernungen der einzelnen Beobach
tungspunkte voneinander, relativ immer nur klein sind.
Aufnahme von Schichtenplaiicn.
Die Querprofile sind ein sehr bequemes Mittel, um an einer
durch ein Vornivellement oder in anderer Weise bereits ziemlich
scharf festgesetzten Trace mit grosser Genauigkeit und Sicherheit
gewisse Aenderungen vorzuuehmen, die sich beim Detailstudium
der Trace als vorteilhaft empfehlen.
Sollte aber das Voruivellement die Notwendigkeit einer um
fassenden Verlegung der ersten Linie, und zwar sowohl was Rich
tung als Steiguugsverhältnisse betrifft, ergeben haben, oder sollte
das Terrain derart beschaffen sein, dass ein Vornivellement unter
Anwendung der für Bahnzwecke noch zulässigen Steigungen im
ersten Augenblicke nicht möglich scheint, so reicht man mit der
Aufnahme einfacher Querprofile zur Festlegung der Trace nicht mehr
aus, und muss dann zu einem weiteren Mittel greifen, welches ein
schärferes Urteil über die Gesamtgestaltung des Terrains und dem
nach ein Detailstudium der Trace auf dem Papier gestattet, näm
lich zu den S ch i ch ten plän e n.