Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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beträgt, der in m2 zu errichtende Damm um 5 m niedriger sein 
würde, als der in m bei Anwendung des Bogens mit kleinerem 
Radius. Dabei würden sich die Längenprofile der Linien A1112 C 
und AmC ergeben, wie sie in den Tig. 13 und 14, Taf. II, darge 
stellt sind. 
Bezüglich der Wahl der Krümmungshalbmesser ist das an an 
derer Stelle diesfällig Bemerkte in Erinnerung zu halten , und ge 
statten die dort angegebenen Grenzen, die nicht überschritten 
werden sollen, dem Ingenieur in jedem Falle einen genügenden 
Spielraum für die einzulegende Kurve. 
Ergäuzungsweise wird hier noch bemerkt, dass Kurven mit sehr 
grossem Halbmesser, also sehr flache Kurven, in der Regel insofern 
nicht vorteilhaft sind, als sie nicht nur länger sondern auch schwie 
riger auszustecken und richtig zu erhalten sind als schärfere Kur 
ven mit kürzerem Halbmesser. Dagegen würde freilich ein Zuweit 
gehen in dieser letzteren Hinsicht noch weit nachteiliger sein als 
in erster Richtung. Bögen von 400 bis 800 m Radius werden in allen 
Fällen nach beiden Richtungen hin gleichmässig entsprechen , doch 
können au scharfen Lehnen auch noch solche mit 250 bis 300 m 
Radius ohne besondere Unzukömmlichkeit mit Vorteil in Anwen 
dung kommen. 
Unter dieses Mass sollte mau aber wohl, wenn nicht ganz aus 
serordentliche Verhältnisse dazu zwingen, niemals heruntergehen. 
TerraiiiAiifuahincn mit dem Tachymeter. 
Die Horizontalaufnahmen des Terrains mittels Schichteuplänen, 
aus welchen man für jeden in der näheren oder entfernteren Um 
gebung der zu suchenden Eisenbahntrace liegenden Punkt des Ter 
rains nicht nur die genaue Lage beziehungsweise Entfernung, son 
dern auch dessen relative Höhenlage abgreifen oder bestimmen kann, 
gestatten dem Ingenieur bei einiger Uebung ohne grossen Zeitauf 
wand, für eine zu tracierende Linie mehrere Versuchslinieu mit ver 
schiedenen Steigungs- und Richtungsverhältuissen auf dem Plane 
einzutragen, für jede derselben das zugehörige Längenprofil zu kon 
struieren, mit Zuhilfenahme dieser Längenprofile eine vorläufige 
Berechnung der für jede der verschiedenen Linien aufzuwendenden 
Baukosten, wie nicht minder einen Vergleich über die künftigen 
Betriebsverhältnisse der verschiedenen Linien aufzustellen, und auf 
Grundlage dieser Faktoren die vorteilhafteste Trace zu erkennen. 
Die Vorteile solcher Reliefpläne sind sonach sehr einleuchtend, 
und ohne Anwendung dieser Methode wäre im Gebirgslande eine 
richtige Trace oft gar nicht oder nur zufälligerweise zu finden. 
Dem entgegen muss aber bekannt und hervorgehoben werden, 
dass die Aufnahme von Schichtenplänen mit Zuhilfenahme von Quer 
profilen einen sehr bedeutenden Zeit- und Kostenaufwand erfordert, 
und infolge verschiedener lokaler Vorkommnisse oft mit namhaften 
Erschwernissen bei der praktischen Durchführung verknüpft ist,
	        
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