Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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wobei F und F, die Brennweiten der Objektiv- und der Kollektiv- 
linsen, d die Distanz dieser Linsen voneinander und f die Distanz 
der Horizontalfäden des Fadenkreuzes bedeuten. 
Die Distanz 0 A — D ergibt sich sonach sofort aus Formel (1 
D= CI, 
wobei C die oben erwähnte Konstante und l die Lattenlänge ab 
im Punkte A vorstellen. 
Wird nun der Konstanten C von Seiten des Mechanikers, der 
das Instrument konstruiert, eiu runder Zahlen wert gegeben, so ist 
diese Formel in ihrer Anwendung ausserordentlich einfach. Unter 
Anwendung von bestimmten Brennweiten für die in Verwendung zu 
nehmenden Linsen , sind doch die Werte von d, Entfernung dieser 
Linsen voneinander, sowie /, Entfernung der Horizontalfäden des 
Fadenkreuzes, bis zu einem gewissen Grade in der Hand des Mecha 
nikers, und kann auf diese Weise der Konstanten C der ge 
wünschte bequeme Zahlenwert gegeben werden. 
Die Formel D= CI ist jedoch für die Horizontaldistanz von 
0 nach A nur für den Fall richtig, wenn die von dem mittleren 
Horizontalfaden gebildete Visur senkrecht steht zur Latte a b so 
nach wirklich horizontal ist, was, wie leicht erklärlich, nur bei 
vollkommen ebenem Terrain der Fall sein wird. 
Ist das Terrain, auf dem die Distanzraessung vorgenommen 
werden soll, geneigt, und liegt der Punkt B höher oder tiefer als 
der Aufstellungspunkt A, Pig. 17, Taf. II, so ist leicht erklärlich, 
dass sich die Lattenablesung a b bei gleicher Distanz mit dem Ze- 
nithwinkel z ändern wird. 
Es seien 0 der Mittelpunkt des über Punkt A zentrisch aufge 
stellten Instrumentes und in B der Aufstellungspunkt der Latte, 
auf welcher mittels der beiden Horizontalfäden der Abschnitt a b 
= Z abgelesen wird, es sei ferner der Wiukel z die Zenithdistanz 
von 7?, so ist 
OV = C-ls\nz 
und die Horizontaldistanz von A nach B, auf deren Bestimmung es 
ankommt, 
D = A B, = 0 V, = 0 V sin 2 
D = CI sin z (2 
Kommt man durch Terrainverhältuisse in die Lage, den oberen 
oder den unteren der distanzmessenden Horizontalfäden nicht ver 
werten zu können, so wird man gut thun, sich den Wert der Kon 
stanten C für sein Instrument auch für die Fälle zu ermitteln, wo 
man nur den Mittelfaden und den oberen oder unteren Faden allein 
benutzen will. 
d) Messung der Höhen. 
Soll in Pig. 17 aus der Visur V beziehungsweise aus dem Lat 
tenabstand ab und der Zenithdistanz z die vertikale Höhe des be 
obachteten Punktes B über dem Aufstellungspunkt A, somit die
	        
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