Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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Auf deren Festlegung ist die grösste Sorgfalt zu verwenden. 
Man geht dabei in der Weise zu Werke, dass man sich mit dem 
Instrument in einem Punkte A der abgesteckten Linie x y, I'ig. 25, 
Taf. II, aufstellt und einen Figuranten in die Richtung gegen y 
solange einrückt, bis er sich gleichzeitig, in der mit Tracierstangen 
genau abgesteckteu Linie x, y, einvisiert. Der so gefundene Punkt 0, 
der sonach gleichzeitig in der Linie x y und in der Linie x, y, 
liegt, ist der Durchschuittspunkt beider Linien, sonach der Winkel 
punkt der beiden Geraden. Seine Lage kann dann noch durch Auf 
stellung des Instrumentes in einem Punkte B der Geraden x, y, 
und Selbstein visieren des Figuranten in der Richtung x y kontrol 
liert, beziehungsweise richtig gestellt werden. Die Prüfung für die 
richtige Lage des Winkelpunktes ergibt sich übrigens auch von 
selbst uach Aufstellung des Instrumentes in 0, von wo aus, bei genau 
horizontal gestelltem Instrument, die Visuren alle in der Linie x y, 
sowie alle in der Linie x, y, fixierten Punkte treffen müssen. 
Wenngleich für den Uebergang der Trace von einer Geraden 
in eine andere theoretisch der Parabelbogen der geeignetste wäre, 
so werden doch in der Praxis solche Gerade nur durch Kreisbögen 
miteinander verbunden, weil diese mit den jedem Ingenieur zu Ge 
bote stehenden Hilfsmitteln und Iustrineuten am leichtesten aus 
gesteckt werden können. 
Wenn zwischen zwei sich schneidenden Geraden ein Kreisbogen 
eingeschrieben werden soll, so müssen diese zwei Geraden zu dem 
Kreisbogen Tangenten bilden, und nennt man daher den Winkel, den 
diese Geraden miteinander einschliessen, den Ta ngen ten wi nk el. 
Der zwischen zwei Gerade einzuschliessende Kreisbogen wird durch 
die Grösse des Tangentenwiukels, sowie durch die Länge des Bogen 
halbmessers bestimmt. Es ist sonach für die Aussteckung eines 
Bogens die Kenntnis des Tangentenwinkels notwendig. Die Be 
stimmung desselben geschieht durch direkte Messung am Terrain 
mit Zuhilfenahme eines Instrumentes mit geteiltem Horizontalkreis, 
auf dem % Grade direkte, und mit Hilfe des Nonius uach wenig 
stens 20 Sekunden abzuleseu seiu sollen. Die Ablesung wird wie 
bei allen Wiukelmessungen auf beiden Nonien vorgenommeu und 
aus beiden Ablesungen das Mittel gerechnet. 
Absteckung von Kögen. 
Das Ausstecken von Bögen am Felde geschieht mit Zuhilfe 
nahme von trigonometrischen Funktionen und der zwischen diesen 
bestellenden Relationen. 
Es seien in l'ig. 2fi, Taf. III, x y und x, y, die zwei Geraden, 
zwischen welchen eiu Bogen A M E von einem bestimmten Radius 
A C = M C = E C = R eingeschrieben werden soll, W der Wiu- 
kelpuukt dieser Geraden uud w der von denselben eingeschlossene 
Taugentenwinkel; es sei ferner A der Anfangs- und E der End
	        
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