Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

157 
ment nur annäherungsweise geschätzten Distanzen zwischen den 
einzelnen Punkten durch genau gemessene Längen ersetzt werden 
und die Linie im allgemeinen auch durch Einlegung von Bögeu 
und nach Vornahme anderer aus dem Detailstudium sich er 
gebenden Verlegungen und Verrückungen eine grössere Länge er 
halten hat. Ausserdem werden durch das Detailstudium dir Linie 
verschiedene neue Punkte rücksichtlich ihrer Lage und ihrer Höhe 
in das Längenprofil einbezogen, welche für die Bestimmung der 
Höhenlage der Nivellette an diesen Orten von Einfluss sein 
können, endlich kann in dieser Hinsicht nunmehr auch mit mehr 
Sicherheit und Voraussicht, als dies bei Abfassung des Generalpro 
files möglich war, auf die geognostische Beschaffenheit des Terrains 
Rücksicht genommen werden, insofern als beispielsweise die Detail 
studien ergeben können, dass an gewissen Punkten, im Hinblick auf 
die Beschaffenheit des Bodens, Einschnitte zu vermeiden, au anderen 
Orten wieder, um Einschnittsmaterial zu gewinnen, deren Herstellung 
angezeigt wäre u. dergl. 
Nachdem das Detaillängenprofil auch die genau ermittelten Ko 
ten der Hochwasserstände bei Flussübergängen und in Innuda- 
tiousgebieten, sowie die genauen Höhen der von der Bahn durch 
schnittenen Strassen und Wege enthält, so ergebeu diese Koteu im 
Hinblick auf die an solchen Punkten zu errichtenden Bauobjekte 
auch die Minimalhöhe der Baliu daselbst, welche bei Bestimmung 
der definitiven Ni vel lette im Auge zu halten ist. 
Unter Berücksichtigung aller dieser und anderer lokaler Um 
stände wird die definitive Nivellette als gebrochene Linie in das 
Längenprofil so eiugezeichnet, dass die Bruchpunkte an leicht auf 
findbaren Stelleu am Terrain, etwa an Hektometerpunkteu, zu liegen 
kommen, und die Entfernung zwischen zwei aufeinander folgenden 
Bruchpunkte runde Zahlen sind. Wird dann noch das für jede 
Bruchlinie geltende Steigungsverhältnis in Millimetern pro laufenden 
Meter ausgedrückt, so ist dadurch die Berechnung der Höhenkoten 
der Nivellette an den Bruchpunkten sowie an allen Zwischeupunk- 
teu wesentlich erleichtert. Wird z. B. bei Hektometer 19 einer 
Trace ein Bruchpunkt und bei Hektometer 32 ein anderer angenom 
men und steigt die Nivellette auf diesem Tracenteil im Verhältnis 
von 0,015 m (d. h. 15 mm pro Meter), so steigt sie vom Hekto 
meter 19 bis Hektometer 32 um 1300 X 0,015, d. i. um 19,5 m 
und zwischen je zwei aufeinander folgenden Hektometern um 1,5 ra. 
Nachdem die Nivellettekote im Hektometer 19 bekannt ist, so kann jene 
im Hektometer 32 leicht berechnet und aufgetragen werden, wäh 
rend, wenn solche Niveaubrüche an anderen Zwischeupuukten an 
genommen würden, immer einige Rechnung erforderlich wäre, und 
dies um so mehr, wenn das Steigungsverhältnis selbst nicht mehr 
eine ganze Zahl von Millimetern ergibt. 
ln der Regel kann übrigens dieser Bedingung insofern leicht 
entsprochen werden, als die Differenz, die dadurch entstehen kann, 
dass man die Bruchpuukte der Nivellette auf Hektoraeterpuukte 
verlegt und das Steigungsverhältnis immer auf ganze Millimeter 
abrundet, für die Höhenlage der Nivellette nur ganz unbedeutend ist.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.