61
am Instrumente fixiert ist, wird die Rektifizierung in derselben Weise
vorgenommen, wie bei einfachen Instrumenten mit fixem Fernrohr.
Weuu die Libelle auf ihre Genauigkeit geprüft und eventuell
richtig gestellt wurde, so bleibt ausserdem das Fadenkreuz des
Fernrohres insofern zu prüfen, um die Ueberzeugung zu gewinnen,
dass Visur und Libelle parallel seien. Die Berichtigung des Faden
kreuzes hat nach zwei Richtungen zu geschehen.
Zuvörderst muss sicher gestellt werden, dass die durch den
Horizontalfaden gebildete Visierebene wirklich durch die Achse des
Fernrohres, beziehungsweise bei abnehmbaren Fernrohren durch die
Verbindungslinie der Mittelpunkte der beiden Auflagerringe geht.
Zu diesem Zwecke stellt man den Horizontalfaden mittels der Ele
vationsschraube auf eine entfernte Visierscheibe scharf ein, und
dreht hierauf das Fernrohr allmählich um seine eigene Längen
achse um 180°. Befindet sich der Horizontalfaden wirklich in der
Visierebene, so muss er in dieser neuen Lage des Fernrohres die
unverändert gegliebeue Scheibe wieder scharf treffen; zeigt sich
dagegen eine Abweichung, so beträgt dieselbe, wie leicht verständ
lich, das doppelte des Fehlers des Fadenkreuzes, und ist sonach
zur Hälfte am F'adenkreuz zu berichtigen. Zu diesem Behufe be
richtigt mau zuerst die halbe Abweichung mittels der Elevations
schraube des Fernrohrs, und die andere Hälfte mittels der Justier-
schräubcheu des Fadenkreuzes.
In gleicher Weise lässt sich auch der Vertikalfaden des Faden
kreuzes in die Visierebene bringen, in welchem Falle dann der
Kreuzungspunkt der beiden Fäden in der Visierlinie liegt, und un
verändert bleibt, wenn auch das Fernrohr in .seinen Lagern um
seine Längenachse gedreht wird. Diese letztere Bedingung ist
jedoch nur dann erforderlich, wenn man abwechselnd jeden der
beiden Fäden als Horizontalfaden benützen will, oder wenn an dem
Fernrohre die notwendige Vorrichtung fehlt, um den Horizontal
faden genau horizontal zu stellen, in welchem Falle daun bloss
der Kreuzungspunkt mit Sicherheit zum Visieren verwendet wer
den kann.
Bei fixem Fernrohr ist die Horizontalstellung des einen Fadens
immer möglich und leicht zu prüfen. Man stellt nämlich das In
strument mittels der Libelle und im Horizontalkreis genau hori
zontal, und richtet die Visur gegen die Zielscheibe. Hierauf be
wegt man die Alhidade mit der Hand oder mittels der eventuell
vorhandenen Mikrometerschraube in der horizontalen Ebene etwas
nach rechts und nach links, und muss bei dieser Operation den
Horizontalfaden, wenn er wirklich horizontal ist, den Zielpunkt
immer treffen. Trifft dies nicht zu, so ist der Fehler dadurch zu
korrigieren, dass man die Auszugsröhre des Fernrohres mittels der
zu diesem Zwecke vorhandenen Justrierschrauben um ihre Längeu-
achse entsprechend dreht.
Ist das Fernrohr beweglich, so muss dasselbe um die Hori
zontalstellung des einen Fadens bewirken zu können, an einem
Ende mit einem Anschlagzapfen versehen sein, welcher au einem