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„Korrektionen“ von Jahreszeit und Witterung über den praktischen
Wert eines solchen Verfahrens nicht im Zweifel sein wird.
Übrigens zeigen auch 1 ) bei Anbringung dieser Korrektionen
— die im gegebenen Fall unter den günstigsten Bedingungen
bestimmt wurden — noch immer etwa 6% der Messungen
Fehler, die 1 % der Höhe überschritten, so dafs also selbst im
günstigsten Falle praktisch nicht viel gewonnen wird.
Bauernfeind 2 ) gibt noch folgenden Rat:
„4 oder 5 gleichzeitige Messungen, bei guter Witterung
gegen lOUhrvormittagsoder 10 Uhr nachmittags, den ,günstigsten*
Beobachtungszeiten, in Zwischenräumen von etwa 20 Minuten,
werden den Fehler des arithmetischen Mittels bei 500 m Höhen
unterschied auf etwa 2 m und bei 1000 m Höhenunterschied auf
etwa 3 m einschränken“.
Hierzu ist aber zu sagen, dafs die Beobachtungen in jenen
Stunden (Durchgang der Höhenfehlerkurve durch ihren Mittel
wert) im allgemeinen gerade die ungünstigsten Resultate ver
sprechen, da die Höhenänderung ihren maximalen Wert um jene
Zeit erreicht, ohne dafs sich letztere in der Praxis scharf an
geben liefse, da auch sie ja sich mit den allgemeinen klimatischen
Faktoren stark ändert.
Die Angabe von „günstigsten Tageszeiten“ hat eben auch
nur lokale Bedeutung, und so findet denn naturgemäfs Rühl-
mann 3 ) ganz andere Werte für die „günstigsten“ Beobachtungs
zeiten. Auch Rühlmann 4 ) lehrt: „Man tut am besten, in Ab
ständen von 10 zu 10 Minuten gleichviel Ablesungen vor und
nach (!) der Zeit des Durchganges der Tageskurve durch den
wahren Wert der Höhe anzustellen“.
Er gibt aber nicht an, wie jene Zeit bestimmt wird.
Will man nun aber einmal an dem Gedanken der metho
dischen Elimination der periodischen Höhenfehler festhalten
ohne theoretisch auf den Kernpunkt der Sache einzugehen, so
erscheint uns folgendes Verfahren am zweckmäfsigsten und
praktischsten.
0 1. c. p. 143.
a ) 1. c. p. 143.
3 ) Rühlmann, 1. c. p. 95 u. 116.
4 ) 1. c. p. 116.