110 A. Rechts quelle. Röm. R. — injur. act. §. 4.
doch unmöglich ein Unterschied der beiderseitigen Rechts
mittel gefunden werden; das erstere gewährt die Klage
wegen der Ursache, das letztere wegen der Wirkung einer
und derselben Rechtsverletzung, abgesehen, davon, daß
sich in den römischen Quellen hinreichende Belegstellen
finden, welche sich nicht blos auf die Delikte an Körpern,
sondern auch auf den in gewissen Fällen verursachter:
„dolor“ beziehen; z. B.
Paul. rec. seilt. Y, 4 §. 1. Injuriam patimur aut
in corpus aut extra corpus. Iu corpus „verbe
ribus“ et illatione stupri. Extra corpus convitiis
et famosis libellis. — Aehnlich Ulp. 1.1 §.2 D.
de inj. (47, 10).
Gajus III §. 223. Poena injuriarum ex 1. XII
tab. propter membrum — ruptum — erat, propter
os — fractum aut collisum. •—
Die lex Cornelia bestrafte das verberare als
injuria (§.8 I. 4, 4 — 1. 5 pr. D. 47, 10); verberare
aber bedeutet nach der Legaldesinition: cum „dolore“
caedere; 1. 5 §. 1 D. h. t. Ulp.
1.7 §.8 in fine D. h. t. atrocem injuriam ha
beri Labeo ait, ut puta si vulnus illatum vel os
alicui percussum; §. 9 J. 4, 4: si quis ab aliquo
vulneratus — si in oculo quis percussus est; vgl.
1. 27 §. 17 und 28 D. ad 1. Aquil. (9, 2).
5b) Vgl. §. 14, III in f. Note 8. — Die frühere Theorie, z. B.
Genöler, Archiv f. civ. Pr. I S. 143 §. 2 findet einen weiteren Unter
schied von d. röm. Injurienklage schon darin, daß in derselben ge
nau beleuchtet die Strafe nicht für die Körperverletzung als
solche bezahlt werde. — Für die moderne Injurienklage ist dieß
allerdings richtig; vgl. den folg. Text.