Full text: Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859

110 A. Rechts quelle. Röm. R. — injur. act. §. 4. 
doch unmöglich ein Unterschied der beiderseitigen Rechts 
mittel gefunden werden; das erstere gewährt die Klage 
wegen der Ursache, das letztere wegen der Wirkung einer 
und derselben Rechtsverletzung, abgesehen, davon, daß 
sich in den römischen Quellen hinreichende Belegstellen 
finden, welche sich nicht blos auf die Delikte an Körpern, 
sondern auch auf den in gewissen Fällen verursachter: 
„dolor“ beziehen; z. B. 
Paul. rec. seilt. Y, 4 §. 1. Injuriam patimur aut 
in corpus aut extra corpus. Iu corpus „verbe 
ribus“ et illatione stupri. Extra corpus convitiis 
et famosis libellis. — Aehnlich Ulp. 1.1 §.2 D. 
de inj. (47, 10). 
Gajus III §. 223. Poena injuriarum ex 1. XII 
tab. propter membrum — ruptum — erat, propter 
os — fractum aut collisum. •— 
Die lex Cornelia bestrafte das verberare als 
injuria (§.8 I. 4, 4 — 1. 5 pr. D. 47, 10); verberare 
aber bedeutet nach der Legaldesinition: cum „dolore“ 
caedere; 1. 5 §. 1 D. h. t. Ulp. 
1.7 §.8 in fine D. h. t. atrocem injuriam ha 
beri Labeo ait, ut puta si vulnus illatum vel os 
alicui percussum; §. 9 J. 4, 4: si quis ab aliquo 
vulneratus — si in oculo quis percussus est; vgl. 
1. 27 §. 17 und 28 D. ad 1. Aquil. (9, 2). 
5b) Vgl. §. 14, III in f. Note 8. — Die frühere Theorie, z. B. 
Genöler, Archiv f. civ. Pr. I S. 143 §. 2 findet einen weiteren Unter 
schied von d. röm. Injurienklage schon darin, daß in derselben ge 
nau beleuchtet die Strafe nicht für die Körperverletzung als 
solche bezahlt werde. — Für die moderne Injurienklage ist dieß 
allerdings richtig; vgl. den folg. Text.
	        
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