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D. Casuistik. §. 23.
rungsregeln eine 30jährige ist^), so müßte auch in dem
eventuellen Falle die Schmerzengeldklage zumeist in 30
Jahren verjähren.
§. 23.
Es wurde oben der Grundsatz aufgestellt, daß die
Schmerzengeldklage als eine selbstständige Klage des
heutigen Rechts zu gelten habe, welche zwar in Rom als
injuriarum actio bestand, heutzutage aber als ein von
hauptet, ist, daß die Worte der const. 5: „cum injuriarum actio
annuo tempore praescripta sit“, aus welchen eben diese einjährige
Verjährungsfrist auch für die civile Corn. actio gefolgert wird, gar
keine Gesetzesworte, sondern als bloses Motiv (als Grnnd des Ge
setzes) nichts entscheidende Enuntiativworte sind; — v. Savigny
Syst. I §.34 S. 218. — Pnchta Pand. Vorles. §. 15, 2 (3. Ausl.
S. 36). — Die weiteren Für- und Gegengründe müssen einer be
sonderen Erörterung vorbehalten werden.
15) Für die „30jährige" Verjährung sind: der brachylo-
gus III, 23, 7 — die Glosse beöMartinus 1. si non convicii
C. de inj. — und des Accursius 1. lex Cornelia pr. de inj. —
italienische Juristen des späteren Mittelalters: Odofredus, Bal-
dus und Angelus. — Spätere, wie Mynsinger, Gyp hen, Mei
st er, Böhmer; unter den Neueren — Thibant Bes. u. Verj.
§. 53, — Heffter Erim.-N. 8-311 VII. - Pnchta Pand. §.387
Note k — (Arndts Pand. §. 339?) — KL st l in Abh. ans dem
Straft, ed. Geßler (1858) §.4, d. — — Für die „einjährige"
Verjährung sind — die Glosse des Lui gar us 1. si non conv.
Cod. 9, 35 und — des Johannes Bassian. §. sedetlex Corn.
J. 4, 4, ferner — Cujacius paratit. in Cod. 9, 35.— Wesem -
deck num. 15 D. de inj. (47,10) — Kleinschrod Abh. aus d.
peinl. R. Th. III Abth. 2 S.453. - Weber über Jnjur. 11 Äbth.
S. 155 ff. — Chop Archiv f. civ. Praxis Bd. 17 §. 3—6 S. 217 ff-
— SeuffertPaud. §. 408, 13; Blätter für Rechtsanw. Bd. XV
S. 102 u. a.