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Siebentes Kapitel. Definitive Rechnungen.
der durch 51 Anschnitte bestimmten sonst ganz zuverlässi
gen heliotropischen Richtung Inselsberg - Knill vorkommt.
Nachdem ich mich durch vielfältige Prüfungen überzeugt
hatte, dass nicht etwa ein Rechnungsfehler zum Grunde lag,
ham ich zunächst auf eine Erklärungs - Hypothese die sich
zwar als irrig erwies, hier aber doch angeführt werden
muss, weil sie zu einem entgegengesetzten Resultat führt.
Ich wurde nämlich durch die Betrachtung, dass die
auf den Knill bezüglichen Beobachtungen durch einen Zeit
raum von 13 Jahren getrennt sind, darauf geleitet daran zu
denken, ob nicht vielleicht eine Veränderung der Erdober
fläche (durch Erhebung oder Verrückung), dergleichen, wie
ich mich erinnere gelesen zu haben, Geologen an anderen
Orten bemerkt haben, in der Zwischenzeit hier statt gefun
den hätte. Dass aber diese Abweichung unter 110 andern die
einzige von Erheblichkeit ist, machte es mir bald klar, dass
alle Wahrscheinlichkeit gegen solche Hypothese streite; im
Gegentheil glaube ich nunmehr gerade daraus, dass diese
corr. A ungeachtet des langen Zeitraums der die Arbeit
unterbrach nicht grösser ausfielen, folgern zu dürfen,
dass innerhalb desselben keine merkliche Verziehung des
Erdreichs wenigstens in horizontalem Sinn in diesem Theil
yon Deutschland statt gefunden habe.
Eine einfachere und wie es scheint viel wahrschein
lichere Erklärung ergiebt sich aus dem §. 71. angeführten
Umstand , vermöge dessen hier gerade leichter als in jeder
andern meiner Richtungen eine Lateral-Refraction entstehen
konnte.
In der Voraussetzung dass diese Erklärung richtig sey,
wäre also diese grösste Abweichung von der Berechnung
des mittlern Fehlers auszuschliessen, und findet sich nach
der Berechnung der Herren Kutsch u. Bürsch sodann
die Summe der Quadrate der 109 übrigen = 35,0338- Dem-
OR AO^g
nach ist der mittlere Fehler einer Richtung = —•
= O/'SSl zu setzen, der wahrscheinliche also = 0,"594.
$. 95.
Dreiecks - Verzeichniss.
Nach diesem kann ich nunmehr das schon öfter er