Vorwort.
In den Kompendien der niederen Geodäsie pflegt die
Beschreibung und Abbildung der Instrumente einen beträcht
lichen Raum einzunehmen; in einem Bande einer Sammlung
mathematischer Lehrbücher durfte davon abgesehen werden,
zumal der Umfang nicht wesentlich vermehrt werden konnte.
Damit hingen andere Einschränkungen, z. B. bei der Flächen
messung mit Planimetern und bei der Tachymetrie zusammen,
da auf diesen Gebieten die einzelnen Instrumentkonstruktionen
berücksichtigt werden müssen.
Der Inhalt war für die Horizontalmessungen im all
gemeinen durch die Preußischen Vermessungsanweisungen vor
gezeichnet; während aber auf die Meßtischaufnahmen ver
zichtet wurde, schien es angezeigt, der Photogrammetrie ein
Kapitel einzuräumen. Bei den Vertikalmessungen ist für die
Nivellements, die gewissermaßen für sich dastehen, innerhalb
der gebotenen Grenzen einige Vollständigkeit erstrebt worden,
um so mehr, als auf diesem Gebiete die Anforderungen an
die Genauigkeit rasch mit der Ausdehnung der Messungen
wachsen, ohne daß in gleichem Verhältnis die Arbeit und
die Kosten sich steigern. In anderen Teilen war die Aus
wahl aus dem reichen Stoff, wie zugegeben werden muß,
mehr oder weniger willkürlich und durch das persönliche
Interesse des Bearbeiters beeinflußt. In dieser Hinsicht möge
auf die Stellen hingewiesen werden, die dem VIII. Bande
von Gauß Werken entnommen sind. Einerseits können sie
in diesem, einen Teil des mathematischen Nachlasses ent
haltenden Bande leicht der Aufmerksamkeit der Geodäten
entgehen, andererseits sind Gauß Bemerkungen außer dem Zu
sammenhänge oft schwer verständlich. Auch aus diesem Grunde
dürfte die Einfügung einiger derselben gebilligt werden, die zu
gleich zum Studium und zur Erschließung anderer anregen
sollen. Überraschend ist die Vollständigkeit in den Gaußschen