bei einer richtigen Schatzung des jedesmal erforderlichen
Grades der Richtigkeit, diese Operation sehr schnell von stat
ten geht, und da sie allem Umhertappen, Versuchen und
Nachhelfen vorbeugt, die ganze Aufnahme um vieles be
schleunigt.
Bei diesem stufenweisen Gange vom Einfa
chen zum Zusammengesetzten, vom Leichten zum
Schwerern, vom genauen Ausmessen zum bloßen
Schätzen, kommt man nach und nach, aber schnell genug
dahin, auch selbst den Gedanken an die Horizontalen und an
die Zahl der Grade der Winkel, so wie an die Zahlen der
Strichverhältnisse, wegzulassen; man kann endlich bei der
Arbeit selbst an andere Dinge denken und die geübten Au
gen und Finger arbeiten, ohne Fehler zu machen, fort. Man
kann heute einen Berg, oder eine Gebirgstrecke scharf an
blicken und auffassen, und die ganze Form siehet noch nach
Wochen und Monaten vor Augen. Dies geübte Auge nun
nimmt der Geschäftsmann mit zu seinen Geschäften, der
Soldat mit zu Rekognoszirungen und in den Krieg, und
dies ist es, was ihn dort mit einem Blick mehr sehen und
ermessen läßt, als der Ungeübte mit vielem Kraft- und Zeit-
aufwande, mittelst vieler Instrumente und Bedienung, nicht
bewirkt. Dies ist es auch, was ihm jedesmal, nach den
Umständen, das Verfahren und den Grad von Genauig
keit vorschreibt, den er anzuwenden hat, um seinen Zweck
zu erreichen, wenn dagegen der Ungeübte beständig über die
Grenzen des Wahren und Nützlichen ausschweift, und im
mer in Zweifel schwebt, ob er nicht zu viel oder zu wenig
thue. Diesen Grad von Ausbildung des Auges, in Absicht
der Bergformen, erlangt ein junger Mensch von gesunden
Sinnen, Verstände und einigen gründlichen mathematischen
Kenntnissen, in eben so kurzer Zeit, als einer braucht, um
im Dienste der Waffen ausgebildet zu werden. Außer die
sem methodischen Uebungwege ist es unmöglich, Fertigkeit
im richtigen Besehen, Ausmessen und Zeichnen der Berge
zu