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in der bisher gebrauchsichen Vermessung-Methode
noch nicht angewendet worden waren, und die nun
mehr den zweiten Theil dieser Schrift ausmachen.
Man kannte zwar bereits die Entwcrfung geo
metrischer und trigonometrischer Netze, so wie den
Gebrauch der Alignements und das Einschneiden
mittels der Boussole; allein, wie man sich der
Alignements mit möglichstem Vortheile bedienen und
ohne Boussole auf das geschwindeste und richtigste
oricntircn könne, dieses war — und ist vielleicht
noch jetzt Manchem unbekannt.
Vermöge dieser, durch eigenes Nachdenken er
worbenen Fertigkeit, war der Verfasser im Stande,
nicht allein obige ausgedehnte Vermessung mit der
größten Genauigkeit und Zeitkürzung, ohne weitere
Hülfe und Beistand, zu beendigen, sondern es ward
ihm sogar in der Folge, nach seiner Anstellung als
Straßenbau-Aufseher im Meißnischen und sodann
im Wittenberger Kreise, durch Hülfe dieser Vor
theile möglich, eine sehr richtige Charte von beiden
Kreisen, neben seinen Dienstgeschaften, in drei auf
einander folgenden Sommern, zu entwerfen, bei
welcher das Detail der Unebenheiten der Erdober
fläche so genau, als cs nur der Maßstab von 6000
Ellen auf Einen Zoll zuließ, eingezeichnet wurde.
Er unternahm diese Vermessung mit einer Mensel
von 18 Zoll ins Gevierte, und bestimmte jeden
Kirchthurm bis auf einige wenige an der Ober-Lau-
sttzer Grenze, so wie auch alle andere sich auszeich
nende feste Punkte.
Eben diese erwähnten Vortheile beschleunigten
auch seine wichtigen, sehr oft gefahrvollen militai-