Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

IV 
in der bisher gebrauchsichen Vermessung-Methode 
noch nicht angewendet worden waren, und die nun 
mehr den zweiten Theil dieser Schrift ausmachen. 
Man kannte zwar bereits die Entwcrfung geo 
metrischer und trigonometrischer Netze, so wie den 
Gebrauch der Alignements und das Einschneiden 
mittels der Boussole; allein, wie man sich der 
Alignements mit möglichstem Vortheile bedienen und 
ohne Boussole auf das geschwindeste und richtigste 
oricntircn könne, dieses war — und ist vielleicht 
noch jetzt Manchem unbekannt. 
Vermöge dieser, durch eigenes Nachdenken er 
worbenen Fertigkeit, war der Verfasser im Stande, 
nicht allein obige ausgedehnte Vermessung mit der 
größten Genauigkeit und Zeitkürzung, ohne weitere 
Hülfe und Beistand, zu beendigen, sondern es ward 
ihm sogar in der Folge, nach seiner Anstellung als 
Straßenbau-Aufseher im Meißnischen und sodann 
im Wittenberger Kreise, durch Hülfe dieser Vor 
theile möglich, eine sehr richtige Charte von beiden 
Kreisen, neben seinen Dienstgeschaften, in drei auf 
einander folgenden Sommern, zu entwerfen, bei 
welcher das Detail der Unebenheiten der Erdober 
fläche so genau, als cs nur der Maßstab von 6000 
Ellen auf Einen Zoll zuließ, eingezeichnet wurde. 
Er unternahm diese Vermessung mit einer Mensel 
von 18 Zoll ins Gevierte, und bestimmte jeden 
Kirchthurm bis auf einige wenige an der Ober-Lau- 
sttzer Grenze, so wie auch alle andere sich auszeich 
nende feste Punkte. 
Eben diese erwähnten Vortheile beschleunigten 
auch seine wichtigen, sehr oft gefahrvollen militai-
	        
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