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thümer mit zu Hülfe zu nehmen; sie geben zugleich die
politischen Veranlassungen mit an.
Hat man so, durch die Vergleichung richtiger Zeich
nungen mit dem Boden, gelernt die Veranlassung, die Bil
dung, den Zweck und die Eigenschaften eines jeden Gegen
standes, bei jeder Landesbcschaffenheit zu erforschen, so wen
det man dieses Augenmaß und diese Verstandesbildung auf
die Erklärung von ganz richtigen Charten an, die Man
nicht mit ihrem Boden vergleichen kann. Diese werden uns
dadurch, daß sich alles leicht in denselben erklärt, sagen,
in wiefern unser Auge und Verstand ausgebildet ist, oder,
indem wir manches nicht zu erklären wissen, was uns noch
fehlt. Zuletzt sucht man auch die Zeichnungen einer un
richtigen Charte zu erklären, und so die Fehler ausfindig
zu machen, welche sie enthält.
Bei diesen Uebungen in der topographischen Zeichen
kunst, bei den Vergleichungen der Zeichnungen mit den Ge
genden und der Erklärung der Gegenden selbst, wird der
Zeichner seinem Augenmaß im Allgemeinen, so wie auch im
Bezug auf ein besonderes Geschäft, jenen hohen Grad von
Ausbildung geben, den Viele für ein angebornes Gut hal
ten, und den selten, aber doch so oft, daß es bemerklich
genug ist, einige Geschäftmänner erreichen, die uns leider
nicht sagen, wie sie dazu gekommen sind; vielleicht sind sie
zufällig diesen Weg der Uebung gegangen, ohne sich den
selben so gemerkt zu haben, daß sie ihn für Andere nach
weisen könnten. Lassen wir aber den Naturforscher, den
Berg- und Forstmann, den Wasserbaumeister, den Staats
und Landwirth ihre fernerweite Ausbildung für sich allein
bewirken, bei ihnen hat sie ohnehin nicht das Auszeich
nende und stiftet nicht so plötzlich und fühlbar, wie bei dem
Soldaten, Gutes oder Böses für alle Staatsmitglieder.
Dem Soldaten wird also jeder Bürger ein gutes Augen
maß wünschen, und für ihn geben wir noch einige Regeln.