Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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Hülfe der Charten, wie sie zu haben sind, es lediglich auf 
den Anblick der Sachen bei der Rekognoszirung dürfe an 
kommen lassen, daß ihm der Geist zur Stelle eingeben werde, 
was zur Erreichung feines Zweckes zu thun ist. Nicht aber 
wird er wollen die Anordnungen des Einzelnen seiner Un 
ternehmungen nach der Charte oder dem Plane machen. 
Nur nach der That wird er durch genaue Zeichnungen (die 
bcßten Belege für die Geschichte) das Geistreiche und Starke 
seiner Einfälle, Entschlüsse und Thaten für sich zur Ehre 
und Rechtfertigung, für die Welt aber zur Lehre und Nach 
ahmung bekannt machen. 
§. 29. 
Anwendung davon auf die gepriesenste Charte. 
Der sehr geehrte Verfasser der: Betrachtungen über 
die Kriegskunst rc., hat vor mehr als einem Jahrzehend, 
im dritten Bande S. 147. dieser Schrift, über den mili- 
tairifchen Gebrauch der Charten geurtheilt: daß unsere 
Kriege ohne Charten nicht um ein Haar schlech 
ter geführt werden würden. Er hat sich dadurch 
nicht bloß den Beifall aller Freunde der Unwissenheit und 
der Faulheit erworben, sondern auch wißbegierige und eif 
rige Soldaten irre gemacht, besonders seitdem die neuere 
Geschichte der Kriege für kurze Zeit sein Urtheil zu bestäti 
gen schien. In manchen Fällen möchten auch wohl die 
Kriegsunternehmungen der Deutschen besser ausgeführt wor 
den seyn ohne Charten, als nach solchen, womit sich un 
sere Armeeführer bis jetzt behelfen mußten, und bei dem 
Grade von allgemeiner Terrainkunde, den diese Leute und 
ihre Gehülfen gewöhnlich bei ihren gelehrten Erziehern er 
langten, und mit der sie so zufrieden waren, weil sie we 
nig Anstrengung kostete. Denn selbst die beßten Charten 
werden in den Händen des Strategen, der sie nicht zu le 
sen und nicht zu benutzen versieht, schon gefährlich, wie viel 
mehr die schlechten, die auch den geübtesten Militair irre
	        
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