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ist aber auch der Nutzen unendlich groß, den ein geschickter
Krieger von einer richtigen Charte, die er recht versteht, bei
seinen Geschäften ziehen kann. Ist nun das Charten-Ver
ständniß leicht zu erwerben, sind richtige Charten leicht zu
haben, und lernt man solche zur Bildung des Auges wohl
benutzen, so ist von dem Gebrauch derselben gewiß unend
lich mehr zu hoffen, als von dem Mißbrauch zu fürchten
ist; und der Krieg wird künftig in dem Maße klüger ge
führt werden, als wir bessere Charten und Chartenkenner
haben werden *).
Eine sehr nothwendige Kenntniß für den Offizier, der
sich der Kriegführung widmen will, ist mithin die Prüfung
der Charten von den Ländern, in welchen Kriege geführt
wurden, und Kriege geführt werden können und sollen.
Diese Prüfung ist nun entweder unmittelbar hi
storisch oder rational. Bei der erstem untersucht man
auf dem Boden selbst, ob alle Gegenstände in ihrer rechten
Größe, Lage, Gestalt und Beschaffenheit so abgebildet sind, wie
die Grundsätze der topographischen Zeichenkunst vorschreiben;
man misset hier und da einige Entfernungen, welche wahr
scheinlich der Aufnehmer nicht unmittelbar gemessen hat;
man stellt sich auf die übersehendsten Punkte und sieht zu,
ob alle Gegenstände, die in der Natur in gerader Linie
oder einerlei Vertikal-Ebene liegen, auch auf der Charte in
gerader Linie fallen rc. Kann man keine Prüfung auf dem
Boden anstellen, so untersucht man, von welchem Autor,
zu welcher Zeit, zu welchem Zwecke, unter welchen Um
ständen und mit welchen Hülfmitteln die Charte aufgenom
*) Man vergleiche hiermit, was der Herr von Massen-
dach in feinen historischen Denkwürdigkeiten, Vd. I. S. 63.,
über die Charten und allgemeine Terrainkunde des Herzogs von
Braunschweig sagt; und 2r Bd. S. 102., wo dieser General-
Quartiermeister einer preußischen Armee von seiner eigenen Ter
rainkunde Rechnung ablegt.