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Sonder-Bach, von da zwischen der Sonder» und Hager-
Bach wieder so in die Ebene hinab, so ist man der Zeich
nung nach gewiß dreimal höher hinauf als hinab gestiegen.
Der Schoppinger Berg würde auf dem Abhange gegen Nor
den hin über Tinge und der Kapelle an der Landstraße bis
zur Kuppe eine über doppelt so große Profil-Höhe bekom
men, als auf der Nordostseite von der Ebene zwischen Laar
und Metteln, welche Ebene gleichwohl in der Natur weit
tiefer liegt, als das Büchel unterhalb Tinge am Wege nach
Roxel rc. Daß die Richtung der Neigcwinkel nicht durch
die Lage der Striche bezeichnet ist, zeigt sich bei jeder Linie,
die man rechtwinklig durch diese Striche legt, nirgend bleibt
diese eine Horizontale; am meisten weichen die Striche von
der Neigelinie des Bodens ab, in der Gegend rechts von
Eggerade, wo es dann scheint, als laufe der Fluß bergan.
Die Bezeichnung der Berge in dieser Charte ist sonach wi
dernatürlich und mithin falsch, für den Militair nicht nur
unnütz, sondern verführerisch und gefährlich.
Hätte Herr von Lecog die Höhen der vorzüglichsten
Berg-Kuppen und die der größer» Bäche bei ihren Zusam
mentreffpunkten angezeigt, was sehr leicht war, so würde
das dem Militair viel Licht über die Beschaffenheit der Ge
gend gegeben haben; jetzt kann man nur aus der Bewäs
serung, der Bepflanzung, dem Anbau und dem Wegesystem
schließen, daß die Berge bei Münster höchstens 400 Fuß
über der Meerfläche, und 250 Fuß über Münster erhöht
seyn mögen, daß ihre Abdachungen nur selten steiler als
20 Grade, meistens zwischen 1 und 10 Graden abfallen,
und daß der Boden aus Granit-Schutt, abwechselnd mit
Lehm, Thon und Sand bestehet, daß die Bäche gewöhn
lich aus starken Quellen und kleinen und großen Morästen
entspringen, oft in trockenen Ufern laufen, in der Pläne
aber feuchte Wiesen-Ufer haben, zwischen welchen flache
Erdrücken hinlaufen, die oft für den Militair so wichtig
sind, wie die höhern Berge, und die deswegen in der Charte