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H. 3.
Bestand der Erde-
Wir wollen demnach die allgemeine Betrachtung
der Natur- und Kunstgegenstände unserer Erd
oberfläche anstellen und zunächst unser Auge über das
Mittelland von Europa setzen.
Die Erde ist eine Kugel von einer etwas zusam
mengedrückten Gestalt, deren größter Durchmesser
12751478 Metrcs, der kleinere 12713300 Metres ent
hält (das ist: ersterer 6542450 Toisen, und letzterer
6522864 Toisen, oder 22574600 und 22507000 Sächs.
Ellen, oder im Mittel 1719 geographische Meilen).
Die Erde besteht aus einer festen Masse, die wir Fels
oder Stein nennen, und die an der Oberfläche theils durch
unendlich viele Risse zerspalten, theils in Trümmer und
Schutt zerfallen, meistens aber in Erde und Staub
aufgelöset, erscheint. Die Oberfläche der Erde ist sehr
uneben, Erhöhungen oder Berge wechseln mit Vertie
fungen oder Gründen in einer Ordnung, welche die
Hauptspalten oder Risse der Erdrinde veranlaßten. Die
Erdkugel ist umgeben von einer flüssigen, durchsichtigen und
zusammendrückbaren Masse, der Luft, die, so wie alle irdi
sche Materien, eine anziehende Kraft oder Schwere gegen
den Mittelpunkt des Erdkörpers zeigt; die Luft ist daher
in der Tiefe dichter, in der Höhe dünner. Eine andere
flüssige, durchsichtige, aber unausdehnbare und viel dichtere
Masse, das Wasser, füllet theils die Vertiefungen auf der
Erdoberfläche aus, so daß 4 dieser Fläche, unter dem Na
men Meer, davon überschwemmt ist; theils löset sie sich
in Dampf auf, verbindet sich mit der Luft und steigt
in derselben bis etwas über eine Meile in die Höhe. Wenn
sich das Wasser wieder von der Luft scheidet, fällt es als
Thau, Regen, Schnee (Eisflocken) oder Eiskörner
auf die Erde herab und fließt vom erhöheten, trockenen
Lande, vermöge seiner Schwere und Flüssigkeit, wieder in