Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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kommen, und von wo aus, nach allen Punkten des Staa 
tes oder der Provinz, welche der Feind heimsuchen oder er 
obern könnte, ein leichter Transport und Marsch möglich 
ist. Die Grenzfcstungen, zur Vertheidigung des Staats, 
liegen da, wo die Haupt-Landstraßen aus dem fremden 
Gebiete in unser Land treten, sich vereinigen, große Flüsse 
durchschneiden oder durch enge Pässe gehen; die Plätze zur 
Begünstigung des Angriffs gegen den Nachbar-Staat lie 
gen jenseit der engen Pässe, wo sich die großen Transport- 
Wege in des Feindes Land ausbreiten und nach seinen 
Hauptstädten führen. 
Zwischen den festen Plätzen unterhält der Staat mit 
Sorgfalt breite und feste Heerstraßen, wenn diese nicht schon 
des Handels wegen bestehen. 
Und so folgt jedes andere Bauwerk aus der Natur 
der Umstände und den Bedürfnissen der Menschen; je voll- 
kommner, je weiser die Regierung ist, je besser sie die Um 
stände und ihren Vortheil kennt. 
§. 14. 
Folgerungen aus dem Zusammenhange der Dinge. 
Kein Gegenstand auf der Erdoberfläche ist also ganz 
zufällig da, jeder hat in den Nebcngegenständen zum Theil 
den Grund seines Daseyns, seiner Größe, Beschaffenheit, 
Form und Lage. Je besser wir wissen, wie diese Umstände 
ihn bestimmen, desto leichter können wir aus seinen gege 
benen Eigenschaften auf die unbekannten schließen; daraus 
entstehet dann jene rationale Erdbodenkunde, die alle 
zeit, im Kriege bei den Heerführern, über das Schicksal des 
Krieghecres und der Staaten, und im Frieden bei den Re 
genten über den bürgerlichen Wohlstand ihrer Völker ent 
schieden hat. Diese Kunst läßt den Geübten schon beim 
Anblick einer richtigen Generalcharte das topographische De 
tail des Landes errathen, läßt ihn nach dem Perspektiven 
Anblick einer Landschaft, wo ein kleiner Gegenstand oft hun- 
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