dert andere und größere verdeckt, das Ganze in der Einbil
dung von oben herab sehen; so daß das Land wie eine
Charte, und alle Dinge in ihrem richtigen Verhältnisse er
scheinen. Der Terrainkenner dieser Art weiß im Kriege die
Angaben der Landeseinwohner und Ausspäher über die Be
schaffenheit des Landes in ein Bild zu ordnen, sieht, was
noch fehlt und was er noch zu erfragen hat, weiß zu ver
einigen, was nicht passen will, zu berichtigen, was sich zu
widersprechen scheint, und erfährt so mit Sicherheit, und
ohne großen Aufwand physischer Kräfte und Mittel, das
Innerste der Stellung seines Gegners. Der Terrainkenner,
der durchaus Ursache und Wirkung in der Bildung des Lan
des erkennt, übersieht danach in den fremden Staaten den
Zustand der Regierung und aller ihrer Kräfte, den Zustand
der Künste und Wissenschaften; — die Vergangenheit und
die Zukunft. — Wo diese Terrainkunde den obern Kriegs
und Staatsbeamten fehlt, da wird nichts Heilsames, Gro
ßes und Ganzes gedacht, unternommen und ausgeführt,
alles ist unglückliche Nachahmung und Flickwerk, das sich
gegenseitig selbst zerstört.
Zu dieser Uebersicht zu gelangen, scheint nun die To
pographie und gute Charten das bcßte Hülfmittel zu seyn.
Man hat immer geglaubt, daß die Wahrheit einer to
pographischen Charte nicht an sich, sondern bloß in Ver
gleichung mit ihrem Boden erprüft werden könne. Aber
vielleicht überzeugt man sich, theils schon aus dem Gesag
ten, theils aus der jetzt folgenden Theorie der Berg-Zeich
nung und dem, was nachher als Versuch einer solchen Prü
fung gegeben werden wird, vom Gegentheile, vielleicht wird
man künftig jede Dichtung oder Unwahrheit, die sich der
Aufnehmer und Zeichner einer topographischen Charte er
laubt haben möchte, aus dieftr Zeichnung selbst erkennen
und den Grund der Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit der
selben danach beurtheilen. Welchen Vortheil wird das
dem Militair gewähren, der sich so oft auf Charten ver-