Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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§. 19. 
Bezeichnung der Winkel, unter welchen sich die Erd 
oberfläche mannigfaltig zeigt. 
Die horizontale Fläche und die schiefe Fläche von 45 
Graden Neigung sind die äußersten Maße der Flächenwin- 
kel, die zum Bezeichnen vorkommen, über 45 Grade sind 
die Felsen unzugänglich und zeigen nur zerrissene Flächen, 
deren ungefähre Form keine andere Bezeichnung zuläßt, als 
ein zerrissenes Gewebe von Begrenzungen der Felökanten 
und Brocken; ihre Neigung im Ganzen hat für nieman 
des Geschäft ein wichtiges Interesse. Durchaus verlangt 
man aber, daß die zwischen 0° und 45° liegenden Flä- 
chenwinkel in der Zeichnung so genau und so deutlich als 
möglich zu erkennen seyn sollen, das heißt, die Grade ihrer 
Beleuchtung sollen so viel als möglich gegen einander sich 
auszeichnen. Daraus folgt, daß die horizontale Ebene 
mit dem vollen Lichte, nämlich weiß, die schiefe 
Fläche von 45° aber mit dem vollen Schatten, 
also vollkommen schwarz bezeichnet werde. Bei 
dieser Bezeichnung der Extreme von 0° und 45° müssen 
alsdann die Zwischenfälle oder Grade mit einer Mischung 
bezeichnet werden, in welcher sich der Antheil des Schwar 
zen zum Antheil des Weißen verhält, wie der Sinus Ver 
sus des doppelten, gegebenen Winkels zum Cosinus dieses 
doppelten Winkels. 
Erläuterung: Um dieses deutlich einzusehen, nehme 
man an, daß die horizontale Fläche ac in Fig. l. 
Tab. XIX. mit vollem Lichte beleuchtet und erst 
mit der senkrechten Neigung von 90 Graden die 
volle Schwärze der Beleuchtung erhalten werden 
soll; sodann drücken, nach §. 16., die Cosinus der 
willkührlich angenommenen Neigewinkel cl und /3, 
nämlich be und gs, oder, welches gleichviel ist, 
ic und kc das Verhältniß der Beleuchtungen, so 
wie ai und ak den Mangel an der vollen Be
	        
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