Full text: Anleitung zum vortheilhaften und zweckmäßigen Gebrauche des Meßtisches, aus einer Reihe praktischer Erfahrungen begleitet und entworfen (2. Teil)

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Erklärung: Um sich von dem näheren Verfahren, 
mittels dreier, an einer Schnur befestigten Visir- 
stabe Winkel zu messen, und von der fo eben ange-' 
führten Richtigkeit zu überzeugen, niöge folgende 
Erläuterung hier statt finden. 
Zwei gerade Stäbe a und b, Fig. tO. Tab. 
XXIV., ungefähr \ bis § Zoll stark und 3 Fuß 
lang, unten zugespitzt *), werden mittels zweier 
durch Wachs oder Leinöl getränkter Schnuren, jede 
20 Fuß lang, mit einem dritten Stabe c verbunden. 
Will man den Winkel V 6 C, Fig. 10., auf dem 
Felde messen, fo wird der Stab c in den Schei 
telpunkt 6 des Winkels senkrecht eingesteckt, mit 
dem Stabe a (ihn senkrecht haltend) zurückgegan 
gen und die Schnur sanft angezogen, fo daß die 
Punkte acA in gerader Linie sich befinden. Eben 
so wird auch mit dem Stabe b verfahren. Die 
Entfernungen bc und ac sind als Halbmesser eines 
Kreises zu betrachten, folglich die Entfernung ab 
als Chorde dieses Kreises. Letztere wird nun mit 
einem richtig eingetheilten Maßstabe, oder bei be 
trächtlicher Entfernung mit einer auf vorige Weife 
zugerichteten Schnur gemessen, an welcher die Fuße, 
fo wie die Zolle des letzten Fußes, durch farbiges 
Garn oder ein anderes Mittel bezeichnet sind; doch 
kann die Chorde in diesem Falle nicht länger als 
|4 t V Elle werden, weil selbige dem rechten Win 
kel zugehört. Sollte diese Länge bei der Messung 
der Winkel, die sich dem rechten nähern, zu unbe 
quem scheinen, fo darf nur die Mitte der beiden, 
die drei Stäbe verbindenden Schnuren durch eine 
*) Die von uns gebrauchten sind mit eisernen Schuhen be 
schlagen. Ungefahr 4 Zoll über der Spitze des Schuhes ist ein 
Loch in den Staben, wodurch die Schnur gezogen wird. 
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