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cher die Richlvbjekte liegen. Ueberhaupt findet auch hier
noch jene Lehre vom Aufnehmen mit dem Meßtische ihre
Anwendung. Nachdem der Standpunkt bestimmt ist, zie
het er die Linie vom entferntesten Richtobjekte, und noch
eine rechtwinklig mit dieser, durch den Standpunkt, zeich
net dieses Kreuz auf den Boden und orientirt die Charte
nach diesen Linien, die er, so wie ihre Verlängerungen bei
den vier Richtungen, gerade vor sich nehmen kann; dabei
ergibt sich dann, wo alle rings umher sichtbar liegende
Städte und Dörfer auf der Charte, und alle Orte der
Charte auf dem Boden zu liegen kommen. Bei dieser
Orientirung nach einer Charte, in welcher alle Dörfer an
gezeigt sind, sähe man z. B. auf dem Lande einen Kirch-
thurm bei 2 Meilen weit und wollte den Namen des Orts
wissen: so ziehe man die Gesichtlinie nach demselben auf
dem Boden und betrachte die Größe des Winkels, den diese
Linie mit einer der vier Orientirunglinien macht, zeichne
diesen Winkel an dem Standpunkt und der gleichnamigen
Linie auf der Charte, so wird die Verlängerung dieser Linie,
in der Entfernung von 2 Meilen, den Namen des Orts
verrathen. So ist auch durch das umgekehrte Verfahren
jeder auf der Charte gezeichnete Ort leicht auf dem Land
boden zu finden, oder wenigstens die Richtung und die Ge
gend genau anzugeben, in welcher er liegen muß. Nach
dem die Orte aufgesucht und berichtigt sind, betrachtet man
den Lauf der Gewässer und der Thäler, die Lage der Berge,
der Rücken und Schluchten, wo Wald sieht und wo der
Boden kahl ist. Alles dieses verräth nun, mit Zuziehung
der Charte, die Größe, Gestalt, Lage und Beschaffenheit
der Hauptwege, Brücken und Führten in der Landschaft,
und endlich folgt die Betrachtung der Dörfer, Vorwerke,
Mühlen, Hütten rc., der Gehölze, Wiesen und Felder im
Zusammenhange, die einzelnen Wege und ihre Fahrbarkeit.
Nun hat der Soldat Data genug, um in Gedanken alle
Arten von Kriegshandlungen auf diesem Boden zu entwer-