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isolirten Beobachtungen und dem mittlern Barometerstände
am Meere unsicher, weil vorausgesetzt wird, dieser Stand
bleibe zu jeder Zeit derselbe, da doch sehr oft im Laufe
eines Jahres das Quecksilber mehrere Linien, bald über,
bald unter der mittlern Höhe ist. In solchen Fällen also
haben die Fehler wohl einige Hundert Fuß mehr oder we
niger betragen, und daher geben auch neuere Untersuchun
gen über mehrere, schon in frühern Zeiten auf vorbesagte
Art bestimmte Höhen, mitunter bedeutend abweichende Re
sultate.
Man unternehme demnach, wo möglich, keine Höhen
messung ohne zwei völlig übereinstimmende Barometer, mit
dazu gehörigen, ebenfalls gleichförmigen vier Thermometern.
Soll das Nivellement einer großen Strecke Landes vorge
nommen werden, so kann eine größere Anzahl solcher In
strumente sehr zur Beschleunigung dieser Arbeit beitragen;
nur müssen selbige einige Zeit vorher, sowohl in hohen als
tiefen Orten, genau geprüft und verglichen worden seyn.
4. 35.
Die passendsten Jahreszeiten zu Barometer-Beobach
tungen sind das Frühjahr und der Herbst, wegen der oft
gleichmäßigen Temperatur der Erd-Oberfläche und der dar
auf befindlichen Gegenstände. Viele Fälle haben jedoch be
wiesen, daß vorsichtige Beobachtungen im Sommer und
Winter dieselben Resultate geben.
Ist man nun so weit vorbereitet, auch mit allen übri
gen, oben beschriebenen, nöthigen Werkzeugen versehen; so
wähle man die Punkte, welche gemessen werden sollen und
bestimme:
1) den Ort, wo ein korrespondirendes Barometer auf
gestellt werden soll. Die Entfernung dieser Sta
tion von den zu bestimmenden Höhen-Punkten darf
füglich nicht über 8 Stunden betragen. Kleinere
Entfernungen, von 2, 3, 4 Stunden, sind immer
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