Full text: Anleitung zum vortheilhaften und zweckmäßigen Gebrauche des Meßtisches, aus einer Reihe praktischer Erfahrungen begleitet und entworfen (2. Teil)

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einem Standorte aus geschätzt, und jede Schatzung sogleich 
auf dem Papiere nachgemessen, mithin bei jeder Gesichttäu 
schung die Ursache derselben aufgesucht, und die Wahrheit 
derselben recht in das Auge geprägt werden kann. Ange 
henden Aufnehmern scheint es gewöhnlich, als gäbe es in 
jenen waldlosen, dürren Ländern und Gegenden von Nord 
deutschland, Polen, Rußland rc. durchaus keine weit umher 
zu übersehenden Orte und keine natürlichen Gegenstände auf 
dem Felde, die zu Nichtobjekten bestimmt und bei der Detail- 
Aufnahme benutzt werden könnten. Aber der Aufnehmer, 
dessen Auge schon geübt ist, entdeckt auch in den weitesten, 
steppenartigen Plänen erhabene Orte, und auf dem Boden 
natürliche Abzeichen genug, welche zu Richtpunkten dienen 
können. Ein Strauch oder eine Staude, ein Stein oder 
ein Erdhaufen, welcher letztere, wo es nöthig ist, sehr leicht 
errichtet werden kann, thun ihm eben die Dienste, wie 
Thurmspitzen, Feueressen, Kreuze rc. Die scharfen Spitzen 
der letzter», auf welche man so genau visiren kann, fehlen 
freilich den Sträuchern, Stauden, Steinen, Erdhaufen rc.; 
aber bei einiger Uebung des Auges fasset man mit dem 
Visire die Mitte eines solchen dicken Gegenstandes leichter 
und richtiger, als eine dünne Thurmspitze oder eine auf dem 
Felde ausgesteckte Stange. 
$. 14. 
In waldigen Gegenden. 
Auf einer ganz mit Wald bedeckten Gegend, wo man 
sich niemals mehr als eine Aussicht nach einem neu zu be 
stimmenden Punkte verschaffen kann, ist das Aufnehmen mit 
dem Meßtische sehr einförmig, denn hier können nur im 
mer ein Winkel und die den Winkel einschließenden Seiten 
gemessen und aufgetragen werden, wodurch dann die Auf 
nahme langwierig, mühsam und kostspielig wird, obwohl 
sie immer noch bei weitem schneller und leichter von stat 
ten geht, als mit der Scheibe oder der Boussole. Gestat-
	        
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