Full text: Die Kartenwissenschaft (1. Band)

Wirtschaft und topoinetrische Karte. 
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gäbe einer topometrischen Grundkarte warm befürwortet und im speziellen der Maß 
stab 1 : 5000 für generelle Eisenbahnvorarbeiten als höchst zweckmäßig bezeichnet, 
so von Würthenau 1 , E. Hammer, H. Müller, C. Koppe, letzterer in seinen 
spätem Veröffentlichungen 1 2 , während er in seinen frühem noch für den Maßstab 
1 : 10000 eintritt. Die Bauingenieure der Schweiz treten samt und sonders über 
zeugend für den Maßstab 1 : 5000 als den vorteilhaftesten sowohl für die topographischen 
Aufnahmen wie für die Pläne zum Zwecke allgemeiner Eisenbahnvorarbeiten ein. 
Neben dem Eisenbahnbau haben der Straßen- und weit mehr noch der Wasser 
bau 3 berechtigtes Interesse an der Herausgabe einer topometrischen Grundkarte 
in 1 : 5000. Bei den Straßenbaukarten würde dann endlich die gesamte Nachbar 
schaft auf dem Kartenbild mit erscheinen, und nicht wie jetzt üblich, nur links und 
rechts des Straßenzuges die orographische Gliederung auf kaum 100 m Entfernung 
angegeben. Der Maßstab der gewünschten Grundkarte gestattet eine ausführliche 
und klare Kartierung des Wassernetzes mit sämtlichen Wasserbauten. Für das 
gesamte Kultur- und Meliorationswesen sind die topographischen Karten 1 : 25000 
nicht geeignet; schon als Übersichtskarten sind sie nur beschränkt zu brauchen, wie 
viel weniger noch als Arbeits- und Aufnahmekarte. 
Wird die topometrische Grundkarte in 1 : 5000 erst einmal für größere und 
wichtigere Gebiete fertig vorliegen, so werden ihr noch Aufgaben Zuwachsen, an die 
man jetzt kaum zu denken wagt. Nur auf w i r t, s c h a f t s g e o g r a p h i s c h e Darstellungen 
sei hingewiesen. Die Klage über die Überfüllung der Wirtschaftskarten, selbst bei 
Spezialkarten, wird bei den jetzt für diese Karten üblichen Maßstäben nie verstummen. 
Erst auf der großmaßstabigen Höhengrundkarte wird es möglich sein, mit den karto 
graphischen Mitteln und nicht statistisch-graphischen Hilfsmitteln die verschiedenen 
Gewerbezweige eines Industriezentrums oder -beckens klar und instruktiv darzustellen. 
Das Problem der detaillierten industriellen Wirtschaftskarte ist dann mit einem 
Schlage gelöst. 
92. Der ökonomische Wert großmaßstabiger Karten und das Wachsen der An 
sprüche an den Maßstab. Vor allem werden, wie wir schon durchblicken ließen, durch 
ein einheitliches großmaßstabiges Werk viele leidige Doppelmessungen eines Staates 
vermieden, was seinem Haushalt offenbar zugute kommt. Schon E. v. Sydow 
sagte vor mehr als einem halben Jahrhundert: „Je gründlicher und besser eine Auf 
nahme, um desto größer ist die Ersparnis, denn zwei flüchtige Aufnahmen kosten 
ebensoviel als eine gute und liefern niemals die gleiche Ausbeute, so daß jedes auf 
Genauigkeit berechnete Bedürfnis auch wieder eine Spezialaufnahme erfordert.“ 4 
1 Würthenau: Mitteilungen über d. Herstellung topographischer Karten mit Horizontal 
kurven zur Bestimmung der Zugrichtung von Eisenbahnen, Straßen u. Kanälen. Stuttgart 1888. 
2 Vgl. C. Koppe: Die topographisch. Grundlagen bei Eisenbahn-Vorarbeiten in verschiedenen 
Ländern. Z. f. Verm.-W. 1910, S. 401 —410. 
3 In J. L. van Ornum „Topographical surveys, their methods and value“ (Bull. University 
Wisconsin, Engineering series, Bd. I. Nr. 10; S. 331—369; Madison, Wisc. 1896) lesen wir von der 
großen Bedeutung guter topograph. Karten für die Wasserversorgung. Auch auf Liverpool (England) 
ist hingewiesen, das von dem Nutzen der Karten des Ordnance Survey für das Wasserversorgungs 
projekt spricht. 
4 Sydow äußerte dies gelegentlich einer Besprechung der topographischen Aufnahme von 
Böhmen. Vgl. Der kartographische Standpunkt Europas in den Jahren 1863 und 1864. P. M. 1864, 
S. 479.
	        
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