Full text: Die Kartenwissenschaft (1. Band)

Das Morgendäminem neuer Geländedarstellungen. 
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der Insel 22—25 cm lang hinziehen, durch Punktbänder dargestellt. Buache muß 
infolge dieser Anregung noch mehrere atlantische Inseln so dargestellt haben; die 
Karten scheinen verloren gegangen zu sein. In einer Bemerkung auf Tafel XVIII 
der Kartensammlung von Buache, die die Insel Ferd. Noronha bringt, heißt es, daß 
die Kompagnie die Idee gut und außerordentlich nützlich für Geographie, Schiff 
fahrt und Geophysik findet. 
252. Die ersten Terrainkartenversuche in Schichtlinien und die Schwierigkeit 
ihrer Herstellung. Obwohl im Avertissement zu den Karten von Buache auf die 
Wichtigkeit der Darstellung in Schichtlinien hingewiesen wird, liest man nirgends 
eine Andeutung, daß Buache außer der Isobathen- auch eine Isohypsenzeichnung 
im Auge gehabt habe. Das mag darin begründet sein, daß die Konstruktionselemente 
zum Aufbau einer Isohypsenkarte durch andere technische Hilfsmittel wie bei der 
Isobathenkarte geliefert werden. Hier wird gelotet, dort nivelliert. Jenes war leichter 
wie dieses. Das Nivellement des Landes mußte erst reformiert werden und nicht 
auf kleine Gebiete wie bisher beschränkt bleiben. Dafür war aber die erste Hälfte 
des 18. Jahrhunderts noch nicht geschaffen, sonst wäre ein Vorschlag aus dem Jahre 
1749 des französischen Ingenieurs Millet de Mureau, das Gelände auf Grundlage 
kotierter Profile nach parallel geführten vertikalen Schnitten darzustellen, bei der 
Akademie, obwohl er einiges Interesse erregt hatte, nicht unter den Tisch gefallen. 1 
Das gleiche Schicksal würde den ähnlichen Darlegungen über die Aufnahme des 
Terrains in gleich abständigen Isohypsen durch ein großzügiges Nivellement von 
Dufournis und Du Carla beschieden gewesen sein (1771), wenn sich nicht die 
Ideen des letztem hauptsächlich der Ingenieurgeograph Dupain-Triel zu eigen 
gemacht und dafür unermüdlich gearbeitet und geworben hätte. 
Es ist nicht das erstemal, daß zwei Gelehrte ganz unabhängig voneinander, 
ohne von den Arbeiten des andern etwas zu ahnen, noch beeinflußt zu werden, durch 
ihre Untersuchungen zu gleichem Resultat kommen. Dies war der Fall bei Du 
fournis und Du Carla. Das Ergebnis des erstem ist sogar noch einige Tage älter als 
das von Du Carla. 1 2 Beide hatten in den achtziger Jahren ihre Vorschläge zu einer 
neuen Methode des Nivellements ausgearbeitet. Während Dufournis seine Methode 
an der Hand von wagerecht durchschnittenen Teilen eines Kegels (Kegelstumpfe) 
exemplifizierte, gebrauchte Du Carla aufeinandergehäufte, im Durchmesser kleiner 
werdende Zylinder. Fruchtbringend wirkte nur der Gedanke von Du Carla, weil 
er zugleich an einer fingierten Insel mit Schichtlinienabständen von 10 zu 10 Toisen 
veranschaulicht worden war. Die Insel war ein gutes Lehrbeispiel, indem Du Carla 
darauf hinwies, daß ein Meer mit wechselndem Spiegel die Insel in verschiedenen 
Höhenlinien berühre, die untereinander parallel sind 3 , und von denen eine genügende 
1 A. M. Augoyat: Aperçu historique sur les fortifications, les ingénieurs et sur le corps de génie 
en France. 3 vol. Paris 1860—1864. II. p. 439 und 440. „Le même ingénieur présenta à la fin de l’année 
1749 (13. Dez.) une Mémoire pour faciliter les moyens de projeter dans les pays de montagnes, avec 
le seul secours du plan du terrain levé exactement. . . Par cets mots il entendait un plan sur lequel 
seraient marqués les traces parallèles de profils du terrain, accompagnées des cotes de nivellement 
des points qui en indiquent les inégalités.“ 
2 Vgi. Anm. 1 im Avertissement zu „Mémoire explicatif de la géographie perfectionnée, par 
de nouvelles méthodes de nivellements d’après Du Caria .... par l’ingénieur-geographe Dupain- 
Triel“. 2. Aufl. Paris an XII (1804). 
3 Du Caria hätte an die „Strandlinien“ erinnern können, vorausgesetzt, daß man damals dieser 
Erscheinung schon Interesse entgegenbrachte.
	        
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