Full text: Die Kartenwissenschaft (1)

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Die wissenschaftlichen Grundlagen der Geländedarstellung. 
Verhältnis der Schattenskala nicht gestört, und das Kartenbild behält den natur 
wahren Ausdruck, der also mit den wirklichen Beleuchtungsverhältnissen harmoniert. 
Wie bedeutend der Unterschied zwischen meinem und Lehmanns System ist, 
zeigt außer den beiden letzten Kolumnen von Tab. II ein Vergleich der Leihen a 
und b im Bild 8. Bei dem Vergleichen drängt sich beinahe die Frage auf: Ist Leh 
manns System überhaupt als wissenschaftlich zu bezeichnen? Im Grunde genommen 
müßten wir eine negierende Antwort geben; denn es ist lediglich Manier, ohne wissen 
schaftlichen Fundus. Doch wollen wir Lehmann das Verdienst nicht beeinträchtigen, 
das schon groß wäre, wenn er selbst weiter nichts geleistet hätte, als die Betrachtung 
und Theorie der wissenschaftlichen Geländedarstellung in Fluß gebracht zu haben. 
Weil die Punkte nach 45°, selbst bei einer Einheitsfläche eines Quadratmilli 
meters, bereits sehr groß sind, wird man dafür Sorge tragen, die dicken Punkte bei 
zeiten in Hauptpunkt und Nebenpunkte oder in eine entsprechende Vielheit von 
Punkten aufzulösen. So wird man durch das Auflösen der Hauptpunkte zu dem 
Bestimmen der Dichtigkeit der Punkte innerhalb eines gegebenen Flächenstückes 
geführt. Dem Gesetz dafür kann man folgenden Wortlaut geben: 
Das ,,w“-fache des kleinsten Punktes ergibt die Dichtigkeit der 
Punkte innerhalb einer jeden gleichgroßen Fläche. S/P — n, worin S — 
Schattenstärke, P — kleinster Punkt ist, der als Maßeinheit bei den Dichtebestim 
mungen gilt. 
Beispiel: Der Punkt sei 0,02 qmm groß, die Schattenstärke z. B. bei 35° = 0,60. 
Dann ist — — = 30 — n. Mithin sind in diesem Quadrat millimeter 30 Punkte 
nötig. 
Tabelle III. 
Dichtigkeitsskala (Schattenstärke 1 bei 45°). 
cp 
S 
nach der 
S 
Dichtigkeit n = — 
B' 
nach der 
^ s 
Dichtigkeit n — — 
Kosinus- 
1. für 
2. für 
Quadrat- 
1. für 
2. für 
kurve 
P — 0,0152 qcm 
P — 0,603 qcm 
kurve 
P = 0,0124 qcm 
P = 0,0495 qcm 
5° 
0,0152 
1 
V 2 
0,0124 
1 
V. 
10° 
0,0603 
4 
1 
0,0495 
4 
1 
15° 
0,134 
9 , 
2 
0,111 
9 
2 
20° 
0,234 
15 
4 
0,197 
16 
4 
25° 
0,357 
24 
6 
0,310 
25 
6 
30° 
0,500 
33 
8V, 
0,445 
36 
9 
35° 
0,658 
43 
11 
0,605 
49 
12 
40° 
0,826 
54 
14 
0,790 
64 
16 
45° 
1,000 
66 
17 
1,000 
81 * 
20 
Die vollständige Dichtigkeitsreihe zeigt Tab. III für die genaue Bechnung und 
für die annähernde Methode. 
Bei 40° 54 oder 64 Punkte auf 1 qmm darzustellen (s. Kolumne 3 und 6 in 
Tab. III) begegnet technischen Schwierigkeiten, die zuj umgehen sind, wenn man 
erst den Punkt von 10° ab als Dichtigkeitspunkt gelten läßt. Dies würde dann ein 
Dichtigkeitsverhältnis ergeben, wie es in Kolumnen 4 und 7 der Tab. III dargestellt 
ist, wonach also auf 1 qmm bei 40° Böschung 14 bzw. 16 Punkte entfallen würden.
	        
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