Die geologischen Kai’ten und Verwandte.
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Viele unter diesen, die ältesten, sind beiden Karten gemeinsam oder - besser gesagt —
haben in der topographischen ihren Ursprung. Vornehmlich sind es die Zeichen der
Lagerstätten für Gold, Silber, Blei, Kupfer, Eisen, Zinn, Quecksilber 1 , die außer auf
topographischen und Bergamtskarten auch auf Wirtschafts- und Produktenkarten
des 18. Jahrhunderts erscheinen. Über ein Jahrhundert alt sind die sich kreuzenden
Hämmer (Haue und Schlägel) für Gruben, und zwar die nach oben sich kreuzenden
Hämmer für die im Betriebe befindlichen Gruben und die nach unten sich kreuzenden
für die außer Betrieb befindlichen, die auflässigen Gruben. Hin und wieder finden
sich auf ältern Karten Zeichen, die auf das Vorkommen von Petrefakten hindeuten.
Aber erst in neuerer Zeit hat man sie systematisch geordnet. Sich kreuzende Schenkel
knochen deuten auf die Fundstellen von Säugetierresten, ein Fisch auf Fischrestefunde,
das Gehäuse einer Süßwasserschnecke auf Süßwasserschalenreste, ein Ammonshorn
auf marine Versteinerungen und ein dreifiedriges Pflanzenblatt zeigt das Vorkommen
von Pflanzenversteinerungen. Alt ist ferner das Ringel als Zeichen für eine Quelle,
auch das nach innen schraffierte, unregelmäßig gestaltete Ringel für Gruben und
Erdfälle; beide Signaturen entstammen gleichfalls der topographischen Karte. Für
die Stollen- bzw. Grubeneingänge waren auf der alten Karte malerische Zeichen
gewählt. 1 2 Heute zeigt nur noch ein kleines Rechteck den Schacht an und durch ein
besonderes Zeichen wird der Stollenmund markiert. Das schließt nicht aus, daß noch
heutigestags auf Spezialkarten, die ganz bestimmte Zwecke verfolgen, wie die Karte
des oberschlesischen Industriedreiecks von Bruno Dietrich 3 , malerische Signaturen
angewendet werden, d. h. Zeichen, die schon ohne Erklärung erraten lassen, was sie
darstellen wollen. 4
Neuern Datums sind all die Signaturen, die über die Tektonik Aufschluß
geben. In der Hauptsache werden Striche und Pfeile verwendet. Der Pfeil wird in
die Mitte des Strichs mit langem oder kurzem Schaft auf einer Seite oder zu beiden
Seiten des Strichs senkrecht aufgesetzt, um dadurch die verschiedengradig ein
fallenden Schichten zu zeigen, ferner die Anti- und Synklinalen. Andere Kombi
nationen von Strichen und Pfeilen deuten kuppelförmigen Bau an, die einfallende
Schieferung usw. Ein Ring mit schräg durchlaufendem Pfeil zeigt die Richtimg
glazialer Schrammen. Im übrigen können längere gerade Striche horizontal lagernde
Schichten, und gerade und geknickte Striche Verwerfungen und Klüfte bezeichnen.
Die Wellenlinie ist die gegebene Signatur für die gefalteten Schichten.
Eine Menge Abkürzungen für Sedimentär- und Eruptivgesteine — gedruckt
in lateinischen und griechischen, in großen und kleinen, in einzelnen und mehrern
Buchstaben, sogar noch mit kleinen Zahlen versehen — haben sich im Laufe der Zeit
in der geologischen Kartenaufnahme eingebürgert. Ihre Berücksichtigung würde
uns hier zu weit führen und wir verweisen deshalb auf die Lehrbücher der Geologie,
insbesondere auf das ausgezeichnete Lehrbuch der praktischen Geologie von
K. Keilhack, das der geologischen Kartenaufnahme einen über zweihundert Seiten
langen Abschnitt gewidmet hat, worin allein das Verzeichnis der für die geologischen
Kartenaufnahmen verwendeten Abkürzungen für Sedimentär- und Eruptivgesteine
1 Siehe die Signaturen in M. Eckert: Die Kartenwissenschaft. I. S. 393, 394.
2 M. Eckert: Die Kartenwissenschaft. I. S. 393.
2 ßr. Dietrich: Karte des Oberschlesischen Industriedreiecks. Breslau s. a. (1921).
4 So sind auf vorgenannter Karte Steinkohlenbergwerke, Eisenerzgruben, Zink- u. Bleigruben
durch Seitenansichten hüttenmännischer Bauten sofort zu erkennen.
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