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Die anorganische Welt im Kartenbild.
der gleichen Voraussetzung wie bei der I. G. K. verringert sich die Anzahl der Sek
tionen bei Mollweide noch um weitere 4, so daß im ganzen bloß 52 Sektionen not
wendig sind. Die Einteilung in 52 Sektionen ist zweifelsohne praktischer und vorteil
hafter als die in 80 Sektionen. Nicht allein, daß alle Gebiete in einem einheitlichen
Maßstab dargestellt sind, werden bei dem Moll weide sehen Entwurf auch Papier und
Areal viel besser als bei der stereographischen Projektion ausgenutzt; denn bei der
geologischen Weltkarte, wie sie Beyschlag geplant und eingeteilt hat, sind unter den
80 Sektionen rund 40, die geologisch belanglos sind, sozusagen „leere“ Karten, dagegen
bei der von mir vorgeschlagenen Projektion kommen bloß 10 Sektionen in Betracht
die geologisch nicht viel bieten. — Sapienti sat!
117. Der Maßstab der geologischen Karten. Des öftern haben w*ir im Laufe unserer
I ntersuchungen auf den Maßstab hingewdesen. Nur einiges Grundsätzliches sei noch
vorgebracht. — Zwischen Maßstab und Karteninhalt muß ein gesundes Verhältnis
bestehen; d. h. es darf nicht mehr und nicht weniger im Kartenbilde enthalten sein
als bei dem gewählten Maßstab es möglich ist eine durchaus klare und deutliche Ver
anschaulichung des Stoffes zu geben. Ich spreche deshalb kurzweg von einem ge
sunden Maßstab. Einen solchen haben v 7 ir z. B. in der geplanten internationalen
Weltkarte in 1:5000000. Das ungesunde Verhältnis kann da entstehen, w^o eine
reich detaillierte Terrainkarte zugrunde gelegt wird wie auf der Geologischen Karte
von A. Heim und C. Schmidt (s. S. 266). Offen gestanden, auch die geologische
Deutschlandkarte von B. Lepsius krankt ein wenig daran. Aus geologischem Kreise
ist mir die Klage zu Ohren gekommen, daß die Karte an manchen Stellen zu detailliert
und zu viel (bei dem Maßstabe 1:500000) enthalte. Das findet bei beiden Karten
seinen natürlichen Grund. Wie die schweizerische geologische Karte sich direkt,
baut sich die von Lepsius indirekt auf fein durchgearbeitetes topographisches Karten
material auf. Der Karte von Lepsius liegt, wenn das Terrain auch nicht mit gedruckt
ist, die C. Vogel sehe Karte von Deutschland zugrunde. Wir kennen diese als beste
topographische Übersichtskarte, die jemals gezeichnet worden ist; die feinsten Terrain-
züge, deren Darstellung bei dem Maßstab 1:500000 man kaum für möglich hält,
sind sichtbar gemacht. Die geologische Karte empfindet das Bedürfnis, diese feinen
Züge auch erdgeschichtlich zu erklären und zu veranschaulichen. Was aber der Terrain
oder Oberflächenkarte möglich ist, ist nicht immer der geologischen Karte möglich.
Sie muß weitgehender generalisieren, da ihr im allgemeinen nur die Farbe zur Ver
fügung steht, jener dagegen der Strich mit seiner tausendfältigen Variation, mithin
muß jene von Haus aus großzügiger arbeiten. Jetzt verstehen wir auch, warum der
geologischen Karte zuweilen der Vorwurf gemacht wird, daß sie mit geologischer
Schminke die Terrainfeinheiten verdecke; doch müssen wir ebenso eingestehen, daß
der Vorwurf meist nicht gerechtfertigt ist, da es, abgesehen von deckenden Farben
in der kartentechnischen Behandlung des Objekts begründet ist. Für geologische
Übersichtskarten und Karten kleinern Maßstabes müßten eigentlich besondere Terrain
platten bearbeitet und nicht einfach die vorhandenen wahllos zugrunde gelegt werden.
Bei der französischen geologischen Übersichtskarte in 1:1000000 ist man dieser
Forderung nachgekommen (S. 262). Dann stellt sich von allein ein, was ich „gesunden
Maßstab“ nenne.
Für die geologischen Karten ist die Maßstabfrage noch in anderer Beziehung
wichtig. — Im ersten Band der Kartenwissenschaft habe ich nachgewdesen, daß bei