Zur Geschichte der Seekarte.
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linien von Grad zu Grad ausgezogen. Auf die 32 Windlinien der gewöhnlichen See
karten wird verzichtet, und zwar unter der Voraussetzung, daß auf Grund des neuen
Liniensystems „die Seefahrenden durch Hilfe einer genau eingeteilten und auf Pappe
aufgeklebten Schiffsrose, durch deren Mittelpunkt ein Faden gezogen wird, den Ort
und Weg weit leichter und sicherer finden mögen als nach der bisher gebräuchlichen
Weise“. Doch sind die Partikularkarten nicht speziell genug und lassen vieles ver
missen, woran die Seefahrer bereits gewohnt waren. So fehlen die Tiefenangaben, die
Signaturen für Untiefen, Sandbänke, Klippen und Ankergründe (gewiß in der Absicht,
das Bild mit Strichen und Zeichen nicht zu überlasten). Der Atlas verfolgte in der
Hauptsache den Zweck, allgemein über die Reise zu orientieren, den Weg festzulegen
und abzuschätzen. In seinem Puritanismus war er als Seekarte zu weit gegangen.
♦
5. Die moderne Seekarte. Die Seekarte des 19. Jahrhunderts ist die Erbin
einer tausendjährigen Entwicklung. Wohl ist die Entwicklung der gewöhnlichen
Landkarte viel älter, doch haben ganz spezifische Eigentümlichkeiten und Vorgänge
deren Genesis in selbständige, scharf voneinander geschiedene Abschnitte zergliedert,
die ohne innern Zusammenhang zu bestehen scheinen. Bei der Seekarte überrascht
die harmonische Entwicklung aus dem Urtypus heraus, der uns in der alten Rumben-
karte eines Petrus Vesconte gegeben ist. Unter gewissen Voraussetzungen lassen sich
zwischen den Landkarten und Seekarten des 18. und 19. Jahrhunderts Parallelen ziehen,
indem man untersucht, wie die gewaltigen Errungenschaften in der Geographie und
Astronomie des 18. Jahrhunderts beiden fast in gleichem Maße zugute gekommen sind.
Die Seekarte, wie wir sie heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert geschaffen. Unter
scheidet sie sich äußerlich von manchen Erzeugnissen der vorhergehenden Zeiten
nicht zu auffallend, hat sie doch ganz besonders innerlich an Wert gewonnen, be
gründet auf reiche Erfahrungen der Wissenschaft und Praxis. Kompaß und alle
andern Beobachtungs- und Aufnahmeinstrumente sind verbessert und verfeinert
worden, die dem wachsenden Bedürfnis nach Schnelligkeit und Bequemlichkeit der
Navigations-Arbeiten immer gerechter wurden. 1
Kaum bei einer andern Kartenart treten die Anforderungen an eine richtige,
naturgemäße Darstellung rücksichtlich bestimmter Zwecke so in den Vordergrund
wie bei der Seekarte. Daher wird es erklärlich, daß schon in frühen Zeiten die See
mächte die Herstellung der Seekarten selbst in die Hand nahmen oder wenigstens
sie beaufsichtigten. Wie falsche Seekarten schon zu Kolumbus’ Zeiten die Seefahrt
gefährdeten, ist in mehreren Dokumenten belegt. 1503 setzten Spanien sowohl wie
Portugal besondere nautische Kommissionen ein, die die falschen Karten ihrer ameri
kanischen Besitzungen in Ordnung zu bringen hatten. Ein Gleiches oblag später dem
Dépôt des cartes et plans, journaux et mémoires concernant la navigation, dessen
Karten seit 1737 unter der Redaktion von J. N. Bellin erschienen. Die Anforderung
an gute Küstenkarten wurde bei dem sich allmählich intensiver gestaltenden See
handel von Jahr zu Jahr dringlicher. Im großen und ganzen aber blieb die Küsten
aufnahme jahrhundertelang ein Privatunternehmen. Selbst England begnügte sich
im 18. Jahrhundert noch damit, wenn auch späterhin schon halbamtliche Aufnahmen
mit verarbeitet wurden, wie die von G. Vancouver, Alex. Mackenzie, J. Cook,
1 In die Reihe dieser Instrumente gehört neben vielem andern z. B. das von O. P. H. Tetens
konstruierte Instrument zur mechanischen Ermittlung der geographischen Breite und Länge des
Beobachtungsortes. Z. f. Feinmechanik. Nikolassee bei Berlin 1913, Nr. 12.