Full text: Die Kartenwissenschaft (2. Band)

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Die anorganische Welt hn Kartenbild. 
Leistungen die monatlichen Eegenkarten in Bartholomew’s Survey Atlas von Eng 
land und Wales. Soweit ich die Kartenliteratur übersehe, wiederholt sich auf all diesen 
und andern guten Karten, wie auf den Hellmannschen Eegenkarten des Deutschen 
Eeichs (s. unten), die Farbengebung, wie sie 1876 0. Krümmel bereits auf seiner 
Eegenkarte des Deutschen Eeichs angewandt hatte 1 , auf der die regenärmern Gebiete 
gelb koloriert sind, von wo aus die nächst niederschlagsreichern Stufen in grünen und 
weiter die regenreichsten in blauer und violetter Farbe erreicht werden. Krümmel 
hatte stets, wo es sich um Farbengebung auf Karten handelte, ein feines Gefühl für die 
richtige Auswahl der Farben, das sich außer in seinen physischen, wirtschaftsgeo 
graphischen und bevölkerungsstatistischen Karten auch in der Eegenkarte Deutsch 
lands offenbart. 
Neben den Eegenkarten der Erde wurde ein beliebtes Gebiet der Untersuchung 
die Eegenverteilung Europas oder einzelner Teile Europas. Die Geographen 
und Meteorologen der wichtigem Staaten Europas beteiligten sich daran. Unter 
den Deutschen sei A. Supan 1 2 , Th. Fischer 3 , J. Eeger 4 genannt. Gleichzeitig wurden 
die Eegenkarten einzelner Länder in Angriff genommen, wie die von Deutschland, 
Frankreich 5 , England 6 , Bulgarien 7 , von den Vereinigten Staaten 8 usw., sogar von 
außereuropäischen Kontinenten, wie von Afrika. 9 Selbst größere und kleinere 
Kolonial- und Tropengebiete wurden im Hinblick auf die Begenmenge kartiert, z. B. 
Vorderindien von Blanford 10 11 , Deutsch-Südwestafrika von E. Ottweiler 11 , Deutsch- 
Samoa von 0. Tetens und Fr. Linke 12 , das nördliche Mittelamerika von K. Sapper 13 usf. 
Weiterhin ist man zu einzelnen Gebieten innerhalb größerer Länder und Staaten 
fortgeschritten. Eine Niederschlagskarte Schlesiens und der Nachbargebiete ver 
1 O. Krümmel: Regenkarte des Deutschen Reiches. 1:3000000. Geogr.-statist. Atlas 
des Deutsch. Reichs, hg. von R. Andree und O. Peschei. I. Bielefeld u. Leipzig 1876, T. 6. 
2 A. Supan: Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge in Europa, Westasien u. Nord 
afrika. P. M. 1890, T. 21. 
3 Theob. Fischer: Die Niederschlagsmengen des Mittelmeergebietes. P. M. Ergh. 58. 
1879, T. 1. 
4 J. Reger: Regenkarte von Europa. P. M. 1903, T. 1. 
5 France météorologique. T. 13 im Grand atlas de géographie physique et politique par 
Emile Levasseur. Paris s. a. (1906). Rote und blaue Farben sind verwendet, um die verschiedenen 
Regengebiete voneinander zu unterscheiden; die Grenze zwischen Blau und Rot liegt beim Nieder 
schlag von 80 cm. [Bi. Soc. Géogr. Paris.] 
6 A. Buchan: The annual rainfall of the British Islands. Journ. of the Scott. Met. Soc. VIII. 
Edinburgh 1885. 
7 C. Kaßner: Verteilung der jährl. Niederschläge von Bulgarien. P. M. 1902, T. 14. — Vgl. 
auch Kaßners Karte: Regenverteilung an der Bucht von Cattaro. P. M. 1904, T. 21; ferner Fr. Trze- 
bitzkv: Die Niederschlagsverteilung auf d. südosteuropäisch. Halbinsel. P. M. 1909, S. 21. 
8 Ch. Schott: Tables and results of the precipitation in rain and snow in the U.S. Smith 
sonian contributions Nr. 353. 2. Ausg. Washington 1881. — Dunwoody: Charts and tables showing 
geogr. distribution of rainfall in the U.S. Professional papers of the signal service Nr. 9. Washington 1883. 
9 G. Fraunberger: Jährl. Regenmengen auf dem Festlande von Afrika. 1:25000000. 
P. M. 1906, T. 7. 
10 H. F. Blanford: Rainfall chart of India, showing the average annual distribution of the 
rainfall according to locality and season. Calcutta 1883. 
11 E. Ottweiler: Niederschlagskarte von Deutsch-Südwestafrika. Mitt, aus d. Deutsch. Schutz 
gebieten. 1907, Karte 1. 
12 O. Tetens und Er. Linke: Regenkarte von Deutsch-Samoa. P. M. 1910, II. T. 24. 
13 K. Sapper: Verteilung des Regenfalls im nördl. Mittelamerika. P. M. 1897, T. 10.
	        
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