Politische, historische und historisch-kartographische Karten.
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Forschern manchen wertvollen Beitrag zur Archäologie der betreffenden Länder.
Auf der Topographischen Karte von Kleinasien, die wir A. Philippson verdanken 1 ,
begegnen wir archäologischen Beobachtungen; antike Namen und Ruinenplätze, wo
nur immer sie festgestellt werden konnten, sind rot eingetragen.
Die archäologischen Karten müssen noch besser als bisher, vor allem ziel
bewußter ausgebaut werden. Denn nicht allein für den Prähistoriker, sondern auch
für den Historiker, Geographen, Siedlungsforscher und Kriegswissenschaftler sind
die Karten von hohem Wert. Als auf historische Quellen hat man insonderheit für
die Zwecke der Siedlungskunde auf archäologische Funde hingewiesen (so durch
R. Gradmann 1 2 ). In den archäologischen Karten soll man außer einem bequemen,
ja fast unentbehrlichen Hilfsmittel der Siedlungsgeographie vor allem auch ein solches
der Heimatkunde erblicken; sind sie ja auch neuerdings die Grundlage der geschicht
lichen Landeskunde geworden. 3 Darum ist ihre Herstellung und Veröffentlichung
überall anzustreben. In den Rheinlanden findet man schon verheißungsvolle An
fänge in den Karten von H. Hoff mann und A. Schoop 4 , von Josef Hagen 5 ,
E. Wahle 6 u. a. m.
1 A. Philippson: Topograph. K. des westlichen Kleinasien. 6 Bl. 1 : 300000. Gotha 1910.
2 R. Gradmann: Die städt. Siedlungen des K. Württemberg. Forsch, z. deutsch. Landes-
u. Volksk. XXI. Stuttgart 1914, S. 206.
3 Durch H. Au bin ist an der Universität Bonn ein besonderes Institut für geschichtliche Landes
kunde der Rheinlande ins Leben gerufen worden.
4 H. Hoffmann u. A. Schoop: Römische Besiedlung des Kreises Düren. 1:75000. Aachen
s. a. (Neolithik u. Bronzezeit in Gelbbraun, Eisenzeit [Hallstatt u. La Tene] in Blau, röm. Zeit in Rot
dargestellt).
5 J. Hagen: Die Römerstraßen der Rheinprovinz. Bearbeitet u. entworf. auf Grund der
topogr. K. des Deutsch. R. in 1:200000, Bonn u. Leipzig, s. a. 3 Bl. ImAuftr. des Provinzialverbandes,
hg. v. d. Ges. f. rheinische Geschichtskunde. Publ. XII. Dazu Erläuterungsband VIII.
6 E. Wahle: Die Besiedlung Südwestdeutschlands in vorrömischer Zeit. XII. Bericht der
röm.-german. Kommission, 1920. Grundblatt u. 7. Deckblatt als Probe. (Die Karte zeigt deutlich,
daß die Besiedlung stets in waldfreiem Gebiet vorgegangen ist.)