Full text: Die Kartenwissenschaft (2)

Wesen und Aufbau der Seekarte. 
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nehmen, gewiß eine interessante Parallelerscheinung zu der wachsenden tiefem 
Erkenntnis der Größenverhältnisse unserer Erde. Sodann ist auffällig die frühzeitigere 
Anwendung eines richtigem Streckenmaßes bei den Nautikern als bei den Ivosmo- 
graphen und Kartographen des Binnenlandes. Ferner zeigt die Geschichte der See 
meile gleichfalls, daß die Umrisse der Seekarten größere Genauigkeit zeigen als die 
Umrisse der Karten, die von binnenländischen Kartographen den Welt- und Erd- 
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teilkarten beigelegt wurden. Weiter erkennen wir aus der Geschichte, daß bei den 
Angaben der Entfernungen in Segelanweisungen sowohl wie auf Seekarten die See 
meile vorherrscht, die das zu seiner Zeit mächtigste seefahrende Volk an wandte, 
wobei gewissen lokalen Erscheinungen für die ältere Zeit noch Kechnung zu tragen 
ist. Zuletzt geht aus den vorstehenden Darlegungen hervor, daß die Werte der See 
meile auch in der Gegenwart noch wechselnd sind. Richtig ist, daß es nicht möglich 
ist, der Seemeile bei ihrer Ableitung und Anwendung den absolut sichern Wert 
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eines geodätischen Maßes zu geben, eben weil man nicht so genau mit ihr wie auf 
dem Lande mit einem geodätisch bestimmten Maße messen kann, selbst wenn auch 
andere Methoden, die Fortbewegung des Schiffes nicht mehr mit der Logleine im 
heutigen Sinne zu messen, eingeführt würden. 
Darum wird uns auch verständlich, wenn es in Breusing’s Steuermannskuilst 
heißt, daß es für die Genauigkeit der Rechnungen der geographischen Steuermanns 
kunst genügt, „die Erde als eine Kugel anzusehen, deren Halbmesser gleich dem 
Mittel aus dem Halbmesser des Äquators und der halben Erdachse ist.“ Trotz dieser 
Einsicht und infolge der verschieden berechneten Größe der Seemeile dürfte es sich 
für die Nautik sowohl wie für die Geographie lohnen, wenn von allen seefahrenden 
Nationen künftig eine einheitliche Größe für die Seemeile angenommen würde. 1 
19. Das Problem (ler Windstrahlen- oder Rumbenkarten (Portulankarton). 
Dieses Problem oder „das Rätsel der Kompaßkarten“ hat schon jahrzehntelang die 
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Wissenschaft beschäftigt. Die Lösung des Problems haben vor allen Dingen 
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A. E. v. Nordenskiöld und H. Wagner gefördert (S. 3, 4, 6). Gestützt auf diese 
und nach eigenen Studien, die sich auf Rumbenkarten in Pariser und Londoner 
Bibliotheken und auf die Reproduktionen in Nordenskiölds Periplus stützen, bin 
ich zu folgenden Ergebnissen über die Entstehung der Rumbenkarten gelangt. 2 
Von allem Anfang an, sobald man nur einigermaßen den Zeichengriffel zu hand 
haben verstand, dürfte man kleine Skizzen von den Küstenfahrten angefertigt haben, 
wie wir sie noch aus späterer Zeit besitzen (S. 2, 3). 3 Einen Fortschritt bedeuteten 
die Kartenskizzen, die Querfahrten über größere Teile des Mittelmeeres veranschau 
lichten. Unzählige Male war im Laufe der Jahrhunderte ein und derselbe Weg ab 
gesegelt worden. Mit dem Gefühl der Sicherheit wuchs die richtige Abschätzung der 
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abgefahrenen Strecke. Eine Erfahrung nach der andern wurde gesammelt und in 
den Segelanweisungen (Periplus, Portulan) gebucht, wo „man die einzelnen Kurse 
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1 Es würde dies mit in die Reihe der Zukunftsaufgaben gehören, die ich im I. Bd. des öftern 
hervorgehoben habe. 
2 Von den vielen Fragen, die M. Groll in seiner Kartenkunde, II, Berlin u. Leipzig 1912, 
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S. 77, aufstellt, um das noch Ungelöste zu betonen, läßt sich m. M. nach heute keine einzige mehr 
aufrecht erhalten. 
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3 Vgl. Nordenskiöld: Periplus, T. II. Tabulae litorum maris, e codice seculi XV (dati: 
La Sfera) selectae.
	        
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