Die Kartenbearbeitung und Kartenneuaufnahme.
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Zur schnellem Übertragung einzelner Punkte eignet sich das Vierpunkt-
verfahren mit Papierstreifen oder Auswertelineal. Die vier Festpunkte
müssen auf dem Fliegerbilde möglichst weit voneinander liegen. Sie werden wieder
in Bild und Karte gleichmäßig beziffert und untereinander direkt und durch Quer
linien (Diagonalen) verbunden, desgleichen zieht man durch den zu bestimmenden
Punkt x die Linien von Punkt 3 und 4 aus (s. Bild 30). Die Zeichnung erfolgt am
besten auf dem Bild und auf einer über der Karte befestigten Pause. Auf der Karte
sind die Linien über die vier Punkte hinaus zu verlängern. Nun legt man im Bilde
einen Papierstreifen oder das Auswertelineal an die Querlinie 1—3 und markiert auf
dem Papierstreifen die Punkte 1, B, x m (wobei x m die Stelle für den Strahl ist, der
durch den Neupunkt x geht) und 3 oder stellt die Marken des Auswertelineals genau
auf die Punkte ein. Darauf wird der Papierstreifen oder das Lineal mit den so be-
zeichneten Marken in das entsprechende Linienbüschel der Karte eingepaßt, indem
der Papierstreifen oder das Lineal auf der Diagonale 2—4, von dem Schnittpunkt
der Marke B aus vorwärts geschoben (s. Bild 31) und solange gedreht und verschoben
wird, bis Marke l m auf Linie 1,-4, B m auf 2,-4, und 3 m auf der Verlängerung der
Linie 4,—3, zu liegen kommen. In dieser Stellung überträgt man die Marke x m in
die Karte und zieht von hier aus nach 4 f eine Linie, in der der Neupunkt x, gelegen ist.
Seine genaue Lage wird dann durch den Schnittpunkt einer zweiten Linie bestimmt,
die gefunden wird, wenn man das gleiche Verfahren von der Diagonale 2—4 aus wieder
holt. Dies Vierpunktverfahren ist demnach nichts anderes als der graphische Vor
wärtsabschnitt.
Senkrechte Aufnahmen von ebenen Gegenden lassen sich, wie oben dargetan,
am besten auswerten; je gebirgiger die Gegend wird, desto unverläßlicher wird die
Bildauswertung. Schon in welligem Gelände macht sich die Schwierigkeit der Bild
auswertung für den Grundrißaufbau der Karte bemerkbar. So wurde z. B. in dem
Zeitraum eines reichlichen Jahres das Fort St. Hilaire im N des Camp de Chalons
auf Grund von senkrechten Fliegerbildern und wenigen Festpunkten einige Male auf
der Karte verschoben, in ostwestlicher Kichtung innerhalb eines Baumes von 0 bis
über 200 m, bis es erst mit Hilfe stereographischer Erdaufnahmen gelang, es fest
zulegen, desgleichen die nördlich davon von W (Heims) nach 0 (Argonnerwald) hin