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9. Aneroidbarometer, deren Construction, Eigenschaften und Gebrauch in einem folgenden
besonderen Abschnitt eingehend besprochen werden, dienen zum Bestimmen des Luftdrucks. Für die allge
meinen Eisenbahn Vorarbeiten eignen sich folgende Arten:
a) Aneroidbarometer von Naudet in Paris (bezw. Neuhöfer in Wien). Preis 80 M.
b) Aneroidbarometer von Bohne in Berlin (verbessertes Aneroid „Naudet“ mit einer Compensations-
vorrichtung für die Temperatur). Preis ca. 100 M.
c) Aneroidbarometer von Goldschmid in Zürich. Preis etwa 120 M.
Das letztgenannte Aneroid eignet sich am besten für die Messungen zu Ingenieurzwecken.
10. Barograph ist ein mit Uhrwerk versehenes Aneroidbarometer, welches selbstthätig die Luitänderungen aufzeichnet
Preis der bisher gebrauchten Barographen von Hottinger & Comp, in Zürich etwa 320 M.
11. Schleuderthermometer. Thermometer in Glashülse von 15 cm Länge, in ganze Centi-
grade getheilt. mit einem festen Messingkopfe und einem Bing versehen, Preis etwa 3 M.
Das Thermometer wird zur Bestimmung der Lufttemperatur gebraucht und zu diesem Zwecke jedesmal
vor dem Ablesen eine zeitlang an einer Schnur in rasche kreisende Bewegungen versetzt.
12. Das Hygrometer dient zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit.
Eine für die vorliegenden Zwecke passende Construction ist das Procenthygrometer mit Justirvor-
richtung von Dr. C. Koppe. Dieses Instrument wird von der Firma Hottinger & Comp, in Zürich geliefert.
Abschnitt III.
Beschreibung (1er Aneroidbarometer und Bemerkungen über den Gebrauch derselben.
1. Allgemeines.
Bei allen im Abschnitte II erwähnten Aneroidbarometern werden die Veränderungen des Luftdrucks
an den Bewegungen gemessen, welche die Deckel einer nahezu luftleer gemachten Büchse bei wechselndem
Luftdrucke ausführen. Diese Büchse aus federhart gewalztem Neusilberblech, deren Deckel entweder durch
eine besondere Spannfeder anseinandergehalten werden oder durch ihre eigene Federkraft dem auf ihnen
lastenden Luftdrucke das Gleichgewicht halten, ist der Hauptbestandteil aller Aneroide. Da die Bewegungen
der Büchsendeckel sehr klein sind, so müssen sie zum Zwecke der Beobachtung durch Hebelübertragungen
vergrössert und in den meisten Fällen noch durch besondere Vorrichtnngen gemessen werden. In diesen
Einrichtungen für die Messung der Bewegung liegen die Unterschiede der verschiedenen Aneroidbarometerarten.
2. Das Aneroidbarometer von Naudet in Paris (auch von Neuhöfer in Wien zu beziehen) ist
von einem starken aus Messing hergestellten Gehäuse umgeben, das mit einem Glasdeckel abgeschlossen und
mit einem Binge zum Aufhängen versehen ist.
Das Aneroid besteht zunächst aus einer am Boden dieses Gehäuses angeschraubten Grundplatte a
(siehe Tafel IV Figur 1 und 2), auf der eine luftleere metallene Büchse ~b mit dünnem Boden und ebenso
dünner wellenförmiger Decke befestigt ist. Diese Büchse vertritt die Bohre des Quecksilberbarometers, denn
die Aenderung des Luftdrucks zeigt sich hier durch die Senkung oder Hebung der obengenannten Decke an,
wie dort durch das Steigen oder Fallen der Quecksilbersäule. Die Spannfeder c besteht aus Stahlblech und
ruht mit einem in cylindrische Zapfen auslaufenden Querstücke ee in kupfernen Trägern d, die auf der
Grundplatte des Gehäuses eingeschraubt sind. Das Querstück kann durch eine gebogene Verlängerung
welche mit einer durch die Grundplatte reichenden Zugschraube s in Verbindung steht, an seine Träger an
gedrückt werden. Auf der Mitte der gewölbten oberen Decke der luftleeren Büchse ist eine kleine kupferne
Säule / befestigt, welche die Stahlfeder c durchdringend, dieselbe mittelst einer starken Stahlschneide nieder
drückt und so in Spannung erhält.
Auf diese Weise sind die Büchse d und die Feder c durch die Säule / zu einem elastischen System
verbunden, welches den Bewegungen des Luftdrucks folgt. Um diese kleinen Bewegungen vergrössert sicht
bar zu machen und zu messen, dient die Stange gg l , welche an der Stahlfeder c befestigt ist und an deren