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sich scharf und deutlich in dem Papierstreifen zeigen. Man stellt dann die Stundenscheibe auf die richtige Zeit ein, klemmt
durch Einschrauben des Klemmcylinders v die Scheibe an das Uhrwerk und bezeichnet auf dem Streifen den Tag und die
Stunde bezw. Viertelstunde, zu der der Hammer zuerst den Barometerstand markirt. Aut die richtige Spannung des Papier
streifens ist zu achten, da sonst die Punkte undeutlich eingeschlagen werden. Soll der Streifen abgenommen werden, so
löst man zuerst den Hammer von der Spannfeder, schreibt auf dem Streifen die Zeit der letzten Angabe hin, löst den Klemmcylinder
und schiebt den Streifen soweit vor, dass man denselben zwischen Uhrrolle und Führungsplatte bequem abschneiden kann. Der
Streifen wird dann von der Uhrrolle abgewickelt, das neue Ende, wie oben angegeben in die Bolle eingeführt, die Stundenscheibe
gestellt und festgeklemmt, die Zeitbeischreibungen werden gemacht und der Hammer wird wieder eingehängt. Auf die richtige
Lage des Streifens zum Basisstift m l ist zu achten, damit der Streifen sich nicht ganz aus dem Bereiche dieses Stiftes hinausschiebt
Gleichfalls ist das regelmässige Aufziehen des Uhrwerks zu beachten.
5. Barograph A mit Messingschutzwänden.
Der Barograph A mit Messingschutz wänden wird verpackt, indem man gleichfalls den Hebel c herausnimmt, zwischen
Hammer cl und Führungsplatte einen Kork einschiebt, der die Sperrklinke z aus der Zahnscheibe S aushebt, den Kork zur Ver
meidung des Herausfallens am Hebel festbindet, nach Entfernung der Papierrollen y alle Schrauben anzieht und dann die Schutz
wände wieder vorschiebt und das Ganze vorsichtig in Umhüllungs- und Transportkästen verpackt. Dabei sind alle Theile sorgfältig
in Papier einzuwickeln. Die Bedienung ist sonst ähnlich rvie beim Barographen B, aber einfacher. Da die Spannfeder nicht aus
gelöst werden kann, muss man den Hammer während der Drehung der Rollen und der Uhrscheibe vom Zahnrade mit der Hand
zurückhalten. Das Festhalten des Streifens /- auf der Uhrrolle wird einfach durch eine umgelegte Feder besorgt, unter welche sich
der Streifen leicht einschieben lässt. Zum Einführen des Streifens unter die Führungsplatte (nur nöthig bei neuer Rolle) wird die
obere Schraube der Platte herausgenommen und der Streifen von oben hineingebracht. Dann ist die Befestigungsschraube der
Platte wieder festzudrehen.
6. Gebrauch (1er Barographen,
a) Ermittelung' der Barograplienconstante.
Die im Vorstehenden beschriebenen selbstregistrirenden Aneroidbarometer (Barographen) werden zur Aufzeichnung der
Luftdruckschwankungen benutzt. Ein System luftleerer Büchsen wirkt auf einen Zeigerhebel. Während die Bewegung an dem
Angriffspunkte eine geringe ist, macht das lange Hebelende dem Uebersetzungsverhältnisse entsprechend grössere Wege. Das
Uebersetzungsverhältniss kann bei den Barographen in gewissen Grenzen verstellt werden. Jede Viertelstunde wird der Stand des
langen Hebelendes, an welchem sich eine kleine Nadel befindet, gleichzeitig mit einer andern kleinen unbeweglichen Basisnadel in
einen sich langsam fortbewegenden Papierstreifen eingeschlagen. Aus dem jeweiligen Abstande der gleichzeitig geschlagenen Punkte
lässt sich der Barometerstand ermitteln, wenn die Constante des Barographen bekannt ist, d. h. wenn man durch Versuche
festgestellt hat, in welchem arithmetischen Verhältnisse der Weg des langen Hebelendes zur Bewegung des Quecksilberbarometers
steht. Die Ermittelung der Constante muss bei jeder neuen Aufstellung des Barographen, insbesonders nach jeder Verstellung der
uftleeren Büchsen b — beziehungsweise der Schraube q (Tafel V) der neuesten Barographen — durch Ausführung einer Reihe von
gleichzeitigen Ablesungen der Barographenangabe und eines Quecksilberbarometers oder in Ermangelung dessen eines Aneroid
barometers vorgenommen werden. Dazu empfiehlt sich folgende Aufschreibung:
Instrument
Tag
Stunde
Minute
Aneroid
ablesung
Aneroid-
temper a-
tur.
Celsius
Aneroidab
lesung auf
0° und Queck
silber reduzirt
Barogra
phenanga
be
Naudetl
29/IV 83
Morg. 8
0
,734.30
130
732,33
5,15 cm.
n. 1
30/IV 83
Abends 7
15
741.35
150
739,00
3,965 cm.
Hat man durch Beobachtungen an einem oder an mehreren Tagen möglichst grosse Unterschiede der Barographenangaben
und Aneroidablesungen erzielt, so trägt man sämmtliclie Beobachtungen etwa im Maassstabe 5 cm = 1 mm Aneroidablesung als
Abscisse, 10 cm = 1 cm Barographenangabe als Ordinate auf und wird so eine Punktreihe erhalten, welche durch ihre Lage und
Neigung zur Abscissenaxe die Constante des Instrumentes, mit den Beobachtungsfehlern behaftet angiebt. Legt man eine ver
mittelnde Gerade durch diese Punkte, so wird für die Reihe der Beobachtung sich leicht ergeben: a cm Barographenangabe ent
sprechen b mm Aneroidangabe; z. B. drückte Barograph B 7,05 Aneroidtheile durch 1,185 cm aus.