Full text: Anleitung zur Ausführung von Land-Messungen für allgemeine Eisenbahn-Vorarbeiten im Hügellande und Gebirge mit vorzugsweiser Benutzung des Aneroid-Barometers (Text)

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und dann zu dem so erhaltenen Ordinatenwerthe die Temperaturcorrection algebraisch zu addiren .Es ist dies bei dem Barographen 
bequemer, da die Constante desselben, d. h. die Hebelübersctzung, sich leicht beim Transporte ändert und bei jedesmaliger Neu- 
aufstellung oder Verstellung des Barographen durch einige Vergleichungen neu bestimmt werden muss. Ausser der Bestimmung der 
Temperatur-Correction sind die Barographen durch Professor Dr. Koppe in Braunschweig in den Jahren 1884 und 1887 auch in 
Bezug auf den mittleren Fehler einer Barographenangabe im Vergleich mit dem Quecksilberbarometer durch eine grosse Reihe von 
Beobachtungen geprüft worden. Nach diesen Untersuchungen betrug der mittlere Fehler einer Barographenangabe 
Jahr 1884 
Jahr 1887 
1) beim Barograph A 
+ 0,14 mm 
+ 0,12 mm 
2) „ B 
+ 0,11 mm 
+ 0,12 mm 
3) * , ■ C 
+ 0,16 mm 
+ 0,125 mm 
4) „ » D 
+ 0,12 mm 
+ 0,115 mm 
oder ein Mittel für 
die vier Barographen 
+ 0,13 mm 
+ 0,12 mm 
Im Jahre 1887 wurde der mittlere Fehler einer Barographenangabe ausserdem noch nach Vergleich der vier Barographen 
unter sich ermittelt, und man erhielt dabei den mittleren Fehler 
am 3. Januar 1887 zu + 0,12 mm 
am 11. Januar 1887 zu + 0,10 mm 
am 14. Januar 1887 zu + 0,12 mm 
oder im Mittel zu + 0,11 mm 
Quecksilber, also nahezu genau dieselbe Grösse wie beim Vergleich mit dem Quecksilberbarometer. 
Abschnitt V. 
Beschreibung des Arbeitsvorganges bei Ausführung von Landmessungen. 
Der Arbeitsvorgang für die Ausführung von Landmessungen ist in kurzem folgender: 
1. Beschaffung der Lagepläne, Eintheilung und Vervielfältigung derselben. 
2. Ausführung eines Hauptnivellements mit Nivellirinstrumenten. 
3. Ausführung von Sclileifennivellements mit Nivellirinstrumenten im Bereiche der einzelnen Lagepläne. 
4. Ausführung von Fläcliennivellements mit Aneroidbarometern oder kurz „Barometermessung“. 
5. Ermittelung der Höhen der Barometermessung auf zeichnerischem Wege. 
6. Eintragung der Höhenzahlen und der Höhenschichtenlinien in die Lagepläne. 
1. Beschaffung der Lagepläne, Eintheilung und Vervielfältigung derselben. 
Bevor Landmessungen für allgemeine Eisenbahnvorarbeiten erfolgen, wird meistens in Uebersiclits- 
karten von grösserem Maassstabe ein vorläufiger Linienzug der Bahn ermittelt sein, welcher für die Beschaffung 
der erforderlichen Karten Anhaltspunkte liefert. Es lassen sich demnach die Gemeinden, in deren Bann die 
Linie fällt, und im Grossen und Ganzen auch die in Frage kommenden Katastertheile im voraus bestimmen. 
Von diesen Flächen sind entweder aus den bei den Königlichen Regierungen aufbewahrten Urkataster- 
karten Abzeichnungen auf Pauspapier zu entnehmen, oder die Abzeichnungen werden auf den betr. Kataster 
ämtern entnommen, was zweckmässiger ist, da die bei diesen bestehenden Karten sämmtliche Aenderungen 
und Nachträge enthalten, was bei den Urkatasterkarten meist nicht der Pall ist. Es werden auf den 
Abzeichnungen nur die Eigenthums- und Culturgrenzen und Elurbezeichnungen angegeben, nicht aber auch 
die Nummern der Grundstücke (Parzellennummern). Hierbei ist zu beachten, dass die Grenzen der Pausen 
nicht zu knapp genommen werden. So wird bei flacher Bodengestaltung oder auf Wasserscheiden gewöhnlich
	        
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