Full text: Anleitung zur Ausführung von Land-Messungen für allgemeine Eisenbahn-Vorarbeiten im Hügellande und Gebirge mit vorzugsweiser Benutzung des Aneroid-Barometers (Text)

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■ausgeführt werden, die entweder in sich schliessen oder an bekannte Festpunkte doppelt angebunden sind. 
Zur Vermeidung von Rechenfehlern ist bei jedem Nivellement der Unterschied der Summen sämmtlicher 
Vorwärts- und Rückwärts-Ablesungen zu bilden, derselbe muss mit dem ermittelten gesammten Höhenunter 
schiede übereinstimmen. 
Es braucht für die Schleifennivellements keine grosse Genauigkeit verlangt zu werden und es ist 
ein Schleifennivellement bis zu 2 Kilometer Länge erst zu verwerfen, wenn sich beim Anschlüsse ein 
grösserer Fehler als 20 Centimeter ergiebt. 
Bei Wahl der durch die Schleifennivellements zu gewinnenden Festpunkte ist in erster Linie darauf 
zu achten, dass diese Punkte in dem Lageplan ohne Einmessungen festzulegen und im Felde unbedingt 
wiederzufinden sind. Bezeichnete Grenzsteine, Wegekreuzungen, Wegeknicke, leicht auffallende Culturgrenzen 
und dergleichen sind zu empfehlen. Gleichzeitig können sämmtliche zum Nivellement erforderlichen Aufstellungs 
punkte der Latte (und auch des Instruments, wenn die Höhe des Fernrohrs über Boden gemessen ist) durch 
Abzählen der Schritte von und nach bestimmten Punkten des Planes und unter sich für die Eintragung in 
den Plan als Höhenpunkte brauchbar gemacht werden, was sicli sehr empfiehlt. 
Die Lage der Schleifennivellements wird sich nach der Gestalt des Bodens, nach vorhandenen Wegen 
und dergleichen richten, doch ist bei Wahl und Vertheilung der Festpunkte daran festzuhalten, dass bei der 
nachträglichen „Barometermessung“ es möglich bleibt nach höchstens je einer halben Stunde Zeitraum einen 
Festpunkt zu erreichen ohne überflüssige Wege machen zu müssen. Deshalb werden in weiten Thälern auf 
beiden Thalseiten Schleifennivellements zu legen sein, wenn nicht durch Einwägen über das Thal hin einzelne 
Festpunkte gewonnen werden können. Häufig ist mit letzterem Verfahren grosse Zeitersparniss verbunden. Bei 
breiten Bach- und Flussläufen, die das Ueberschreiten an beliebigen Stellen nicht gestatten, können durch 
zwei Lattenträger auf beiden Ufern in einem Nivellement beiderseitig Festpunkte bestimmt werden. Nach der 
jeweiligen Gestaltung des Bodens ändert sich natürlich die Anordnung der Schleifennivellements, doch ergeben 
sich die nothwendigen Aenderungen im gegebenen Falle leicht. 
Ehe man zur Barometermessung schreitet, sind die Höhenzahlen der Festpunkte an den betreffenden 
Stellen des Feld (Lage) Planes möglichst mit unverwaschbaren, in die Augen springenden Farben einzutragen, 
damit ihre Lage bei der Barometermessung und späteren Bearbeitung der Pläne leicht übersehen werden 
kann. Die Höhen der Festpunkte und aller mit dem Nivellirinstrument bestimmten Punkte werden mit voll 
ständiger Höhenzahl, auf Centimeter abgerundet, eingeschrieben (223,57.). Sie unterscheiden sich dadurch 
genügend von den mit dem Barometer bestimmten Höhen, welche auf halbe Meter abgerundet und mit Hin 
weglassung der zugehörigen Hunderter eingeschrieben werden. (23.5). 
Die Schleifennivellements erfordern für einen Feldplan im Maasstabe 1 : 2500 von der Grösse eines 
Whatmannbogens, etwa 1 bis IV2 Arbeitstage. Beim Nivelliren wird der Ingenieur in sehr geeigneter Weise 
mit der Bodengestalt der zu messenden Fläche vertraut. 
Als Feldbücher für die Ausführung der Schleifennivellements können die später zu erwähnenden 
Barometerbücher benutzt werden, wenn in dieselben nachstehende Eintheilung eingetragen wird. 
N0. 
Rück 
wärts 
R. 
Mitte 
M. 
¡Vorwärts 
V. 
Horizont 
m 
Höhe über N. N. 
m 
Bemerkungen 
1 
1,339 
215,245 
213,906 
Bolzenstein 3026 der 
Landesaufnahme. 
2 
5,419 
0,347 
220,317 
214,898 
20 Doppelschritt von 1 
3 
2,37 
217,947 
Wegemitte 
4 
4,917 
0,032 
225,202 
220,285 
50 D. S. von (2)
	        
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