19
K. .
Praktische Durchführung des tachymetrischen
Aufnahme - Verfahrens.
Das gesammte Verfahren auf dem Felde gestaltet sich
sodann je nach dem angewandten Instrumente theilweise ver
schieden und zwar folgendermassen.
a. Instrumentjustirung.
Die Instrumentjustirungsmethoden, abgesehen von der
vorstehend schon beschriebenen Distanzmessereinstellung, sind
als allgemein bekannt vorauszusetzen, nur ist zu bemerken,
dass bei der grossen Wichtigkeit, welche die Höhenkreisab
lesungen haben, der genauesten Einstellung aller nivelliti-
sehen Elemente, nämlich der Fadenkreuzmitte, der Libellen,
und des Noniusnullpunktes am Höhenkreise die allersubtilste
Sorgfalt zugewendet werden muss. Man kann behaupten,
dass, wenn nach den bis jetzt vorliegenden allgemein günsti
gen Erfahrungen über das tachymetrische Verfahren noch
Stimmen laut werden, die dasselbe verurtheilen, die Betref
fenden ihre ungünstigen Resultate aller Wahrscheinlichkeit
nach lediglich der Versäumniss grösster Sorgfalt in diesem
Cardinalpunkte zuzuschreiben haben.
Die Justirung erfolgt am besten durch Vergleichung
mit einem Nivellirinstrument mit umlegbarem Fernrohr, oder,
wenn man bei stillem Wetter ein stehendes Gewässer zur
Disposition hat, welches eine gradelinige Länge von minde
stens 200 m - besitzt, auf Grund seines Wasserspiegels. Ist
beides nicht zur Hand, so muss man die bekannte sehr um
ständliche Methode von mehreren Instrumentaufstellungen an
wenden, welche für abwechselnd nahe und entfernte Lattauf-
stellungen übereinstimmende Höhendifferenzen der letzteren
ergeben müssen.
b. Controlle der Yertikalstelluug der Latte.
Da, sobald die Latte nicht genau vertikal steht, der
Winkel alterirt wird, den die Seliaxe mit der Latte bildet,
hierdurch aber der Lattabschnitt zwischen den äusseren Faden
kreuzpunkten entweder vergrössert oder verkleinert wird, so ist
B*