Full text: Das Terrain-Relief, seine Aufnahme mittels distanzmessender Winkelinstrumente und seine Darstellung mittels Horizontalkurven

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"bekannt vorausgesetzten Ort der Fernrohrmitte des Instru 
ments bezogen. Die richtige Bestimmung dieses letzteren 
Ortes ist desslialb die wichtigste Voraussetzung einer guten 
Arbeit. Die Grundrisslage jedes Instrumentaufstellungs- 
T punktes kann durch Distanzmesser und Horizontal winkel, wenn 
sich die Angaben gegenseitig controlliren und wenn die Di 
stanz auf Grund des beobachteten Höhenwinkels corrigirt 
wird, völlig befriedigend genau bestimmt werden. Die er 
forderliche Controlle ist bei Instrumenten, die eine Boussole 
führen, schon ausreichend, wenn je 2 Punkte immer 
gegenseitig anvisirt sind, also wenn die Gesammtheit der 
Instrumentaufstellungspunkte ein Polygon bilden, und von 
jedem derselben die beiden benachbarten Punkte anvisirt 
worden sind. Beim Theodoliten fehlt diese Controlle und 
müssen dann mindestens drei benachbarte Punkte A r on jedem 
Beobachtungsorte aus anvisirt werden, sodass alsdann ein 
kleines trigonometrisches Netz entstellt, welches man mit 
Hülfe einer Standlinie am Anfang und einer solchen zur Con- 
+ trolle am Schluss sogar ohne Zuhülfenahme der Distanzab 
lesungen blos aus den Horizontalwinkeln sehr genau berech 
nen kann. Anders aber ist es mit der Höhenlage. Wir 
unsererseits sind der Ansicht, dass man jede tachymetriscli 
gewonnene Höhenangabe zwar an sich acceptiren kann, nie 
mals aber weitere Operationen auf eine solche gründen sollte. 
Der Oberingenieur der ehemaligen Sächsischen Eisenbahn- 
Baugesellschaft, Herr Hättasch hat in seinem für das tacliy- 
metrische Verfahren bahnbrechenden Aufsatz im Frühjahrs 
heft des Jahrgangs 1873 der Erbkamschen Zeitschrift für 
Bauwesen allerdinds, sofern es sich um Eisenbahntracirung 
handelt, die entgegengesetzte Ansicht verfochten. Es muss 
aber dagegen angeführt werden, dass ein die Beobachtungs- 
* punkte verbindendes doppeltes Präcisions - Nivellement, mit 
den wenigen Thalern, die es pro Kilometer kostet, ganz be 
stimmt die Sicherheit, die es gegen das Summiren der unver 
meidlichen Ungenauigkeiten der tachymetrischen Beobachtungen 
gewährt, sich sehr billig bezahlt macht. Es kommt dabei die 
Anwesenheit eines Nivellirinstruments noch jeden Morgen der 
Erleichterung einer genauen Justirung des tachymetrischen 
Instruments wesentlich zu Gute.
	        
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