§. 14. Die Decimalbrüche.
41
A:B = 4:2 — 2:1
b. A = 2 B = f der Mischung
B = | A = $ fcer Mischung
Soll aus 14löthigem Silber (A) durch Zusatz von Kupfer (B)
12löthiges Silber bereitet werden, so ist die erste Differenz 14 — 12 Loth
f., die zweite Differenz 12 — 0 Loth f., also
A : = 12 : 2 = 6 : 1
b. B == £ A = | fcer Mischung.
§. 14. Die Decimalbrüche.
In allen Sprachen sind die Zahlwörter nach dem Decimal-
system gebildet, so daß zehn Einheiten in einen Zehner, zehn Zehner in
ein Hundert, zehn Hunderte in ein Tausend zusammengefaßt werden;
die neueren Sprachen vereinigen dann tausend Tausende in eine Mil
lion, million Millionen in eine Billion, u. s. w. Bei der Bezeich
nung der Zahlen gebraucht man allgemein nach indischer Erfindung,
die zuerst durch die Araber weiter verbreitet wurde, dieselben zehn Zif
fern, welche für sich Einer bedeuten, auch zur Angabe höherer Einheiten
und macht die höhern Einheiten durch ihre Stellung vor die Einer
kenntlich, so daß die Zehner die Ite, die Hunderte die 2te, die Tausende
die 3te, . . , die Millionen die 6te, . . , die Billionen die 12te, . .
Stelle vor den Einern einnehmen. Ebenso werden zur Bezeichnung
von niedern Einheiten (Brüchen) die Stellen nach den Einern an
gewendet*).
Die Einheiten einer bestimmten Stelle sind im Decimalsystem
10mal so groß als die Einheiten der (rechts) folgenden, z. B. auf die
Tausende folgen Hunderte, auf die Hunderte Zehner, auf die Zehner
Einer. Auf die Einer folgen daher in der Iten Stelle Zehntel, in der
2ten Stelle Hundertel, in der 3ten Stelle Tausendtel, in der 6ten Mil
liontel, in der 12ten Billiontel, u. s. f. Um die Einer als solche anzu
zeigen, macht man nach denselben ein Komma (Punkt, das Einerzeichen).
Daher bedeutet 426,357 . .
*) Die Rechnung mit den indischen (arabischen) Ziffern (Algorithmus) ist im
9. Jahrhundert im Orient (Mohammed ben Musa Alcharezmi), im 13. Jahrhundert
in Europa bekannter worden. Das Wort Algorithmus wurde später für jede Art von
Rechnungs-Operationen gebraucht. Regiomontan vertauschte um 1464 die bei den
griechischen Mathematikern und deren Nachfolgern gebräuchlichen Sexagesimalbrüchemit
den bequemeren Decimalbrüchen. In allgemeineren Gebrauch kamen die Decimal
brüche seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Record e 1557, Stevin 1585).
Die Abkürzung der Decimalbruchrechnung hat Keppler 1623 durch Prätorius
(von Altdcrf) gelernt. Vergl. Grunert Archiv 24 p. 296.