Vorrede zur zweiten Ausgabe.
Die vorliegenden Tafeln erschienen zum ersten Male im Jahr 1830. Seit dieser geraumen Zeit haben sie
vielfach ihre Zweckmässigkeit bewährt, und sind, wie uns bekannt, auch allgemein bei den grossherzogl. hess.
Kataster-Arbeiten, sowie auch in mehreren angrenzenden Staaten allgemein eingeführt. Sie sind dem praktischen
Geometer, welcher mit dem Theodoliten arbeitet, unentbehrlich geworden, und es bedarf wohl diese neue Ausgabe
von Seiten der Verfasser weiter keiner rechtfertigenden Ausführung.
Bei der ersten Ausgabe wurden die Tafeln mit der grössten Sorgfalt revidirt und die Druckfehler am Ende
derselben in einem Verzeichnisse beigegeben. Trotzdem sind während der langen und vielfachen Anwendung noch
einige Druckfehler entdeckt worden, welche wir dem ersten Verzeichnisse noch beifügen. Somit haben wir aber
auch die feste Ueberzeugung gewonnen, dass sich in den Tafeln selbst keine falsche Ziffer mehr befindet. Ge
stützt auf diese Ueberzeugung, setzen wir auch zu noch grösserer Garantie für jeden
weiter aufgefundenen Fehler Demjenigen, der ihn uns zuerst anzeigt, einen Preis von
einem Dukaten fest.
Bei dieser Gelegenheit halten wir es für nöthig, ein mit dem unserigen in Concurrenz getretenes gleichartiges
Werk zu besprechen.
Im Jahre 1833 gab nämlich der preussischc Obergeometer D. W. Ulffers (Koblenz, in Commission bei
Badeker) zu demselben Zwecke Coordinaten-Tafeln heraus, die zwar eine andere Einrichtung haben, die aber, da
Herr Ulffers der Mühe überhoben war, auf dem von uns (die wir keine Vorgänger hatten) eingeschlagenen
kostspieligen, mit unsäglicher Arbeit und grossem Zeitaufwande verbundenen Wege seine Tafeln zu berechnen, be
greiflicher Weise sehr gut zu dem ungleich geringeren Preise von 2 fl. 42 kr. verkauft werden konnten.
Dem ersten Anblick nach empfehlen sich diese Tafeln wohl durch ein gefälliges und bequemes Format, und
der Umstand, dass sie unter solchen Verhältnissen um einen bedeutend geringeren Preis abgesetzt werden konnten,
mag wohl manchen Geometer verführt haben, sich statt unserer, dieser zu bedienen. Abgesehen von der weniger
scharfen Genauigkeit, in welcher Hinsicht sie keinesfalls mit den unsrigen concurriren können, ist nicht zu läugnen,
dass ein Arbeiter, welcher gehörig darauf eingeübt ist, damit ebenfalls gegen die früher gewöhnliche Rechnung mit
Logarithmen bedeutende Arbeit erspart.
Weniger aber durch diese Concurrenz, als durch die wieder in vielen Staaten eifriger als je in Angriff ge
nommenen Kataster - Arbeiten wurden wir veranlasst, im Interesse der geometrischen Praxis diese neue Ausgabe
mit bedeutend herabgesetztem Ladenpreise wieder in den Buchhandel zu bringen.
Nach sorgfältiger Vergleichung beider Tafeln, und wie durch Beispiele leicht nachgewiesen werden kann,
glauben wir ohne Anmassung behaupten zu können, dass die unsrigen immer noch den Vorzug verdienen. Denn
obgleich Herr Ulffers in der Vorrede seines nach dem unsrigen erschienenen Werkes zur Empfehlung des seinigen
das Gegentheil behauptet, und sogar die Erfahrung gemacht haben will, dass man „gleich nach den ersten Versuchen