Full text: Technische Anleitung zur Ausführung der trigonometrischen Operationen des Katasters

Diese Berechnung geschieht auf Grundlage zweier oder mehrerer tri 
gonometrischen Punkte, deren geogr. Positionen bereits, bekannt sind, 
indem man sich das Meilen-Eck mit diesen in Verbindung gebracht denkt, 
aus den Abständen die Dreiecksseiten und Azimuthe ableitet und so die 
geografische Lage der Quadratmeilen-Ecken dann bestimmt. 
Die Eintragung der so gefundenen Punkte geschieht mittelst recht 
winkliger Abstände vom mittleren Meridian und Parallel, indem man die 
Längen und Breitenunterschiede mittelst eigens dazu berechneter Iie- 
ductionstafeln ins Längenmass des Aufnahms - Massstabes verwandelt. 
Sind nun in dieser Weise die 4 Quadratmeilen-Ecken der Katastral- 
aufnahmo in dieses Kartenblatt eingetragen worden, und man tlieilt diese 
Fläche entsprechend den Katastralsectionen ein, i.:o kann man in jede so 
erhaltene Section den Inhalt derselben bis ins kleinste Detail panto- 
grafiren. 
5. Hauptpunkte der verschiedenen Coordinatensysteine 
in Ländern der österr. ung. Monarchie. 
§. 85. Da bei der Katastral-Aufnahme das trigonometrische Netz als in 
der Ebene liegend angesehen wurde, war man genöthiget, um grössere Dif 
ferenzen wegen nicht Berücksichtigung der sphärischen Gestalt der Erde 
zu vermeiden, jedes der einzelnen Länder der österreichisch-ungarischen 
Monarchie auf ein eigenes Coordinatensystem zu beziehen. 
Als Ursprung der hiebei angewendeten Coordinatensystcme wurden 
angenommen: 
1. Für Niederösterreich, der Stefansthurm von Wien; dessen geo 
grafische Position ist: 
Breite f = 48° — 12' — 32" . 75 
Länge \ = 34° — 2 — 21 .00 
Die Bezifferung der Quadratmeilen ist derart, dass hier das durch diesen 
Hauptpunkt gehende Perpendikel zwischen die Schichte 12—A3 fällt. 
Mähren und Schlesien hat denselben Hauptpunkt, das Perpendikel fällt 
hier zwischen die Schichte 33 — 34, und endlich
	        
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