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2, Von der Berechnung der Coordinaten der trigonome
trischen Punkte in einem ebenen Netze.
§. 93. Die Berechmig der Coordinaten der trigonometrischen Punkte
geschieht mit den nach §. 90 und 92 in die Ebene reducirten Winkeln
und Seiten ganz nach den Prinzipien der ebenen Trigonometrie.
Als Abscissenachse wird die Darstellung des Meridians, welcher
durch den Hauptpunkt geht, und als Ördinatenachse das darauf errichtete
Perpendikel angenommen. Demzufolge werden die Richtungswinkel von
einer durch den jedesmaligen Standpunk zum Meridian des Hauptpunktes
parallel gedachten Geraden über West, Nord und Ost gegen Süd gezählt
und heissen beim k. ung. Kataster .Südwinkel“, zum Unterschiede dei
Az im utlie, welche vom wirklichen Meridian eines jeden Dreieckspunktes
ebenfalls im Süden angefangen gezählt werden.
Es seien A, B und C die drei Winkel eines Dreieckes, a, b, c die
ihnen gegenüberliegenden Seiten, wovon a als bekannt anzusehen ist, so
erhält man die Dreiecksseiten b und c auf folgende Weise:
, , a sin B a sin C
55) b = : J- c = —. -T-
sin A } sm A
Wenn aber die Seite a im Netze als bekannt vorausgesetzt wird,
so sind es auch die Coordinaten ihrer Endpunkte, daher auch ihre
Richtung d. h. ihre Südwinkel in den beiden Endpunkten.
Bezeichnet man einen dieser Südwinkel z. B. von B C mit s,, so
lassen sich leicht die Südwinkel der beiden unter 55) berechneten Seiten
b und c angeben.
Es ist der Südwinkel s 2 von b, wenn allgemein der Anfangspunkt
der Seite, von welchem ausgehend die Richtung gemeint ist, zuerst
gesetzt wird,
~CA == s 2 = CB — C '¿= 180 + 5, — C
und ebenso der Südwinkel s 3 der Seite c
IiA = s a =~BC+ B = s.+ B
Diess gilt in dem Falle, wenn der Punkt A von der Basisseite
a = B C im Sinne der Zählung von Richtungen, d. i. nach rechts fällt.